Prickelndes für Auge und Ohr
Umjubeltes Neujahrskonzert des Aalener Sinfonieorchesters in der vollen Stadthalle
- Das Aalener Sinfonieorchester ist am Sonntagvormittag in der Stadthalle mit seinem traditionellen Konzert zum neuen Jahr in das Jahr 2017 gestartet. Schon die Parkplatzsuche kurz vor Konzertbeginn ließ vermuten, das es drinnen in der Stadthalle für die späten Konzertbesucher genauso wenig Platz geben würde, wie draußen für die Autos.
Und so war es auch. Großer und kleiner Saal und beide Balkone – alles restlos voll! Orchestervorstand Ekbert Hering blickte bei seiner Begrüßung natürlich mit Wohlgefallen auf die Besuchermassen. Der junge Dirigent Markus Hein, seit Herbst 2016 am Dirigentenpult des Orchesters, hatte, dem Anlass entsprechend, ein leichtes, abwechslungsreiches und prickelndes Programm zusammengestellt, in dem sowohl für die Ohren, aber auch für die Augen einiges geboten war. Denn bei der Nussknacker Suite von Peter Tschaikowsky übernahmen die Ballettklassen der Aalener Musikschule unter der Regie von Raina Hebel und Elena Wirth die optische Komponente.
Etwa 20 junge Tänzerinnen und ein junger Mann tanzten elegant und anmutig verschiedene Szenen aus dem „Nussknacker“wie etwa den Weihnachtsabend, den Tanz der Zuckerfee, den russischen, arabischen und chinesischen Tanz, den Tanz der Rohrflöten und als Finale alle zusammen den bekannten Blumenwalzer. Die Tänzerinnen in ihren bunten, phantasievollen Kostümen boten ein farbenfrohes Bild auf der Bühne. Das Orchester steuerte souverän und verlässlich die Musik dazu bei.
Musikalische Souveränität prägte auch die einleitende Ouvertüre zur Operette „Die diebische Elster“von Gioachino Rossini. Markus Hein gab ein eher ruhiges und vorsichtiges Tempo vor, sodass die verschiedenen Solisten vor allem aus den Holzregistern bei ihren diversen Solostellen nicht in Verlegenheit kamen und einen ausgezeichneten klanglichen und technischen Eindruck hinterließen. Tiefes und hohes Blech gingen in den tutti-Stellen beherzt zur Sache und sorgten so für einen reizvollen dynamischen Kontrast zum eleganten Spiel von Flöten und Oboen.
Auf musikalisches Neuland wagten sich Dirigent und Orchester beim Csárdás „Klänge der Heimat“aus der „Fledermaus“von Johann Strauss. Die junge Saxophonistin Marie Humburger übernahm dabei die Solostimme – arrangiert von Markus Hein – und sorgte mit einer perfekten Interpretation für einen markanten Kontrast zum weichen Klangteppich der Streicher. Auch im zweiten Stück für Orchester und Saxophon, einem Konzert von Ronald Binge ergaben sich in den ruhigen mystischen Passagen interessante moderne Klangperspektiven. Ein Walzer von Leo Fall aus dessen volkstümlicher Operette „Brüderlein fein“sowie der temperamentvolle Ungarische Tanz Nr. 6 und die nicht minder bekannte Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauss komplettierten das vom Publikum umjubelte Programm.