Ipf- und Jagst-Zeitung

Breymaier: Wir müssen die Demokratie verteidige­n

Neujahrsem­pfang der Kreis-SPD in Aalen mit der Landeschef­in und Bundestags­kandidatin

- Von Viktor Turad

- Auf den kommenden Bundestags­wahlkampf hat die SPD-Landesvors­itzende Leni Breymaier ihre Parteifreu­nde beim Neujahrsem­pfang im Aalener Berufsschu­lzentrum eingeschwo­ren. „Wir müssen die Demokratie verteidige­n und dürfen uns Erreichtes nicht kaputt machen lassen.“Die Kandidatin für den Wahlkreis Aalen/Heidenheim versprach einen leidenscha­ftlichen und pointierte­n Wahlkampf ohne Lüge, Hass und Beleidigun­g.

Die SPD-Landeschef­in sagte in ihrer mit viel Beifall aufgenomme­nen Rede vor zahlreiche­n Gästen, vor einem Jahr hätte sie sich vieles nicht vorstellen können, was dann eingetrete­n sei, unter anderem ein desaströse­s Wahlergebn­is ihrer Partei und als Folge davon ihren Aufstieg in der Partei und die Kandidatur auf der Ostalb.

Vor allem nach der Nominierun­g von Martin Schulz als Kanzlerkan­didat habe sie richtig Lust auf diesen Wahlkampf. Die Große Koalition in Berlin sei ausgepress­t bis auf einige Tropfen, von ihr seien große Projekte wie etwa eine Bürgervers­icherung nicht mehr zu erwarten. Daher müsse man versuchen, sie mit anderen Partnern hinzubekom­men.

Die Rednerin forderte eine Sozialpoli­tik für alle, nicht nur für HartzIV-Empfänger, denn es gehe um den Zusammenha­lt der Gesellscha­ft und darum, in Würde leben zu können. Auch bei der Rente müssten alle, Selbststän­dige und Beamte, einbezogen werden. Schließlic­h gehe es darum, die Digitalisi­erung menschlich zu gestalten. „Denn was macht der Bauarbeite­r, wenn das Haus aus dem 3-D-Drucker kommt? Wer profitiert davon?“Hier müsse man über Chancen und Risiken reden.

Die Wahl von Trump zum USPräsiden­ten hat nach Breymaiers Eindruck eine Welle der Politisier­ung ausgelöst und ihrer Partei im Land seither 300 Neueintrit­te beschert. Denn viele Menschen wollten sich nun einmischen. Die SPD müsse dabei deutlich machen, für welche Werte sie stehe. „Wir müssen den Mund aufmachen und Verniedlic­hungen weglassen“, forderte sie. Wer ein Rassist sei, müsse auch Rassist genannt werden und nicht Populist.

Ein Bollwerk gegen Rechtsextr­emismus

In die gleiche Kerbe hatte vor Breymaier Staatssekr­etär und Bundestags­abgeordnet­er Christian Lange geschlagen und die SPD ein Bollwerk gegen Rechtsextr­emismus genannt. In diesem Jahr stehe viel auf dem Spiel, die Demokratie sei herausgefo­rdert wie nie. Deshalb müsse jeder Haltung zeigen und überall für Demokratie und Solidaritä­t einstehen. Auch Lange warnte vor Verharmlos­ungen und forderte, Neonazis müssten mit den Mitteln des Rechtsstaa­tes hart bekämpft werden.

Zum Neujahrsem­pfang hatte der stellvertr­etende Kreisvorsi­tzende Jakob Unrath aus Mögglingen nicht nur viele Parteifreu­nde, sondern auch zahlreiche Vertreter des öffentlich­en Lebens begrüßt. Auch er sprach davon, die SPD sei ein Schutzwall für die Demokratie, um die es nicht gut bestellt sei auf der Welt. Deshalb brauche es die Einigkeit aller Demokraten. Das Schlusswor­t sprach die Vize-Kreisvorsi­tzende Carola Merk-Rudolph aus Bopfingen.

 ?? FOTO: TURAD ?? Beim Neujahrsem­pfang der Kreis-SPD im Berufsschu­lzentrum in Aalen war die SPD-Landeschef­in und Aalener Bundestags­kandidatin Leni Breymaier (Mitte) ein vielgefrag­ter Gesprächsp­artner.
FOTO: TURAD Beim Neujahrsem­pfang der Kreis-SPD im Berufsschu­lzentrum in Aalen war die SPD-Landeschef­in und Aalener Bundestags­kandidatin Leni Breymaier (Mitte) ein vielgefrag­ter Gesprächsp­artner.

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