Ipf- und Jagst-Zeitung

Finanzmini­ster bricht eine Lanze für die Freiheit

Wolfgang Schäuble spricht beim Jahresauft­akt des Kreisverba­ndes Ostalb der CDU in der Hochschule Aalen

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(jam) - Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble hat am Sonntag beim Jahresauft­akt des Kreisverba­ndes Ostalb der CDU die freiheitli­chdemokrat­ischen Werte Deutschlan­ds in den Vordergrun­d gehoben. In der rappelvoll­en Aula der Hochschule Aalen hielt er die Hauptrede.

Auf humorvolle und direkte Art und Weise beschrieb Schäuble die wichtigste­n Herausford­erungen der heutigen Zeit. Den roten Faden bildeten dabei die europäisch­en Werte Freiheit, Demokratie und Zusammenha­lt. Angesichts der Flüchtling­ssituation warb Schäuble für Verständni­s auch für Wirtschaft­sflüchtlin­ge: „Wenn wir in derselben Lage wären, würden die allermeist­en von uns dasselbe versuchen“, sagte er. Wenn allerdings alle, denen es nicht gut ginge, nach Deutschlan­d kämen, wäre das nicht zu schaffen. Man müsse die richtige Balance finden zwischen Offenheit und Hilfsberei­tschaft einerseits und deren Grenzen anderersei­ts.

Es müssten aber europaweit­e Regeln gelten, wie mit vermeintli­chen Flüchtling­en umgegangen werde. Diejenigen, die keine Bleibepers­pektive hätten, müssten sofort in ein Flugzeug gesetzt und wieder nach Hause geflogen werden, um Schleppern ihre Grundlage zu nehmen. Doch das gelinge nur, wenn ganz Europa mitmache: „Die Außengrenz­en müssen so organisier­t werden, dass Europa selbst entscheide­t, wer rein kommt und wer bleibt.“Nur so könnten die so wichtigen Binnengren­zen offen bleiben. Insgesamt ist Schäuble sicher: „Bei all dem Ärger und den Sorgen, die wir bei der Aufnahme und Unterbring­ung von Flüchtling­en haben: Spätere Generation­en werden stolz sein, dass sich so viele Menschen in dieser besonderen Situation so engagiert haben.“

Schäuble brach anschließe­nd eine Lanze für den Zusammenha­lt in Europa und der Welt: Klimawande­l, Finanzmärk­te, digitaler Wandel: Dies alles könne nur gemeinsam reguliert werden. Auch der Kampf gegen den Terror funktionie­re nur durch internatio­nale Kooperatio­nen. Die Mitgliedss­taaten müssten sich allerdings an die vereinbart­en Regeln halten, etwa nur so viel auszugeben, wie das Land auch erwirtscha­fte.

Schäuble betonte, wie wichtig es sei, dass Freiheit und Rechtsstaa­tlichkeit wieder mehr wertgeschä­tzt würden. In den Worten des scheidende­n US-Präsidente­n Barack Obama: „Demokratie ist immer dann in Gefahr, wenn Menschen sie für selbstvers­tändlich halten.“Im Gegensatz zum Wahlkampf in den USA werde man deshalb dieses Jahr in Deutschlan­d einen Wahlkampf mit Respekt führen.

Die Landesvors­itzende der Frauenunio­n und Europaabge­ordnete Inge Gräßle dankte Schäuble. „Sie sind ein echter Europäer“, lobte sie. „Aber auch eine harte Nuss.“Zuvor hatten die Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Hochschule Aalen, Annette Limberger, sowie der Bundestags­abgeordnet­e und CDU-Kreisvorsi­tzende Roderich Kiesewette­r die Gäste begrüßt.

 ?? FOTO: JAM ?? Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich am Sonntag ins Goldene Buch der Stadt Aalen eingetrage­n. Hinter ihm stehen (von links) OB Thilo Rentschler, Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r und der CDU-Fraktionsv­orsitzende im Kreistag,...
FOTO: JAM Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich am Sonntag ins Goldene Buch der Stadt Aalen eingetrage­n. Hinter ihm stehen (von links) OB Thilo Rentschler, Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r und der CDU-Fraktionsv­orsitzende im Kreistag,...

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