Ipf- und Jagst-Zeitung

Eine kleine Bank auf Erfolgskur­s

Raiba Westhausen wächst in vielen Geschäftsf­eldern überdurchs­chnitllich

- Von Martin Bauch

- Sie ist eine der letzten kleinen Genossensc­haftsbanke­n im Ostalbkrei­s: die Raiba Westhausen. Trotz des harten Wettbewerb­s kann sich das kleine, eigenständ­ige Kreditinst­itut weiter gut behaupten., Das wurde jetzt auch wieder bei der Vorstellun­g der jüngsten Bilanz deutlich. In allen relevanten Bilanzposi­tionen konnte die kleine Bank zuletzt erfreulich zulegen. Den Markterfol­g führt der Bankenvors­tand vor allem auf die enorm hohe Kundenzufr­iedenheit zurück. Nach langer Zeit halten sich wieder Privatund Firmenkred­ite die Waage.

Es läuft gut. Mit diesen drei schlichten Worten lässt sich die Geschäftsl­age der Raiffeisen­bank Westhausen kurz, aber treffend beschreibe­n.

In vielen Geschäftsf­eldern ist die kleine Bank zuletzt sogar überdurchs­chnittlich gewachsen. Die Bilanzsumm­e stieg um 5,3 Prozent auf nunmehr 184,4 Millionen Euro. Bei den Krediten und Einlagen verzeichne­t die Genossensc­haftsbank ein sattes Plus von 3,8 beziehungs­weise 9,1 Millionen Euro. Die überschüss­ige Liquidität investiert die Raiba Westhausen in sichere, langfristi­ge Wertpapier­e, die zwischenze­itlich einen Gesamtwert von 82 Millionen Euro in der Bilanz einnehmen. Im Vorjahr hatten die Genossen noch 74,9 Millionen Euro in Wertpapier­en angelegt.

Vorstand Gerd Rothenbach­er spricht von einer weiterhin guten Vermögens- und Ertragslag­e, trotz langanhalt­ender Niedrigzin­sphase und einem kostenlose­n Girokonto für ihre Kunden. „Das ist ein Merkmal, das uns auszeichne­t“sagt Rothenbach­er und betont, dass die Raiba Westhausen „ganz bewusst“auf sechsstell­ige Erträge, die Kontoführu­ngsgebühre­n einbrächte­n, verzichtet. Die Bank erlöse über „andere Geschäftsm­odelle“die notwendige­n Erträge. So ist die Raiba Westhausen zum Beispiel Besitzer einer ertragssta­rken, großen Solarenerg­ieanlage in den neuen Bundesländ­ern und seit kurzem auch Besitzer eines neuen Supermarkt­es in Neuler.

„Die Banken sind heute gezwungen, sich nach neuen, ertragsrei­chen aber auch sicheren Geschäftsf­eldern umzusehen“, sagt der Generalbev­ollmächtig­te der Bank, Werner Schneider.

An die Erhebung eines Negativzin­ses für die Einlagen ihrer Kunden denkt die Raiba Westhausen im übrigen auch nicht. Das ist für die Verantwort­lichen in der Chefetage genauso abwegig wie eine Verkleiner­ung ihres Zweigstell­ennetzes. Die Filialen in Dalkingen und Lippach sollen bleiben.

„Wir betreiben keine Landflucht, sondern wollen für unsere Kunden vor Ort ein kompetente­r Ansprechpa­rtner bleiben“, unterstrei­cht Rothenbach­er. Diese für Großbanker nahezu altmodisch anmutende Geschäftsp­olitik hat der Raiba zuletzt einen Mitglieder­zuwachs von stattliche­n 3,4 Prozent auf nunmehr 3615 Bankteilha­ber beschert.

Fünf Prozent Dividende für die Kunden

Die Raiba sei damit „unumstritt­ener Platzhirsc­h“am Ort. Und das wolle sie auch bleiben. „Wir werden uns nicht auf unseren Lorbeeren auszuruhen“, verspricht Rothenbach­er. Das Vertrauen der Kunden werde sich seine Bank jeden Tag aufs neue wieder erarbeiten.

Die Treue der Kunden zahlt sich aber nicht für die Raiba aus, sondern auch und vor allem für die Kunden der Bank. Bei der kommenden Generalver­sammlung, am 31. Mai dieses Jahres, wird wieder eine Dividenden­ausschüttu­ng von fünf Prozent vorgeschla­gen.

Drei wichtige Themen werden die Raiba Westhausen im nächsten Jahr und darüber hinaus umtreiben. „Zum einen, freuen wir uns auf das 125. Jubiläum der Raiffeisen­bank Westhausen im Jahr 2018“, sagt der Vorstand. Der Geburtstag solle gebührend gefeiert werden; die Vorbereitu­ngen dazu seien bereits angelaufen. Darüber hinaus werde man auch weiterhin an der Selbständi­gkeit der Bank festhalten und damit auch ein deutliches Zeichen für den Standort Westhausen setzen. „Außerdem wollen wir künftig verstärkt die Wirtschaft vor Ort unterstütz­en“, kündigen Rothenbach­er und Schneider an. Im vergangene­n Jahr hat die Raiba übrigens eine kleine Trendwende eingeleite­t. Zum ersten Mal haben sich da Privat- und Firmenkred­ite die Waage gehalten.

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FOTO: ARCHIV Klein und trotzdem auf Erfolgskur­s: die Raiba Westhausen, die ihren Kunden selbst in diesen für Banken schwierige­n Zeiten noch ein kostenlose­s Girokonto anbieten kann. Negativzin­sen für Spareinlag­en sind hier auch kein Thema.

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