Eine kleine Bank auf Erfolgskurs
Raiba Westhausen wächst in vielen Geschäftsfeldern überdurchschnitllich
- Sie ist eine der letzten kleinen Genossenschaftsbanken im Ostalbkreis: die Raiba Westhausen. Trotz des harten Wettbewerbs kann sich das kleine, eigenständige Kreditinstitut weiter gut behaupten., Das wurde jetzt auch wieder bei der Vorstellung der jüngsten Bilanz deutlich. In allen relevanten Bilanzpositionen konnte die kleine Bank zuletzt erfreulich zulegen. Den Markterfolg führt der Bankenvorstand vor allem auf die enorm hohe Kundenzufriedenheit zurück. Nach langer Zeit halten sich wieder Privatund Firmenkredite die Waage.
Es läuft gut. Mit diesen drei schlichten Worten lässt sich die Geschäftslage der Raiffeisenbank Westhausen kurz, aber treffend beschreiben.
In vielen Geschäftsfeldern ist die kleine Bank zuletzt sogar überdurchschnittlich gewachsen. Die Bilanzsumme stieg um 5,3 Prozent auf nunmehr 184,4 Millionen Euro. Bei den Krediten und Einlagen verzeichnet die Genossenschaftsbank ein sattes Plus von 3,8 beziehungsweise 9,1 Millionen Euro. Die überschüssige Liquidität investiert die Raiba Westhausen in sichere, langfristige Wertpapiere, die zwischenzeitlich einen Gesamtwert von 82 Millionen Euro in der Bilanz einnehmen. Im Vorjahr hatten die Genossen noch 74,9 Millionen Euro in Wertpapieren angelegt.
Vorstand Gerd Rothenbacher spricht von einer weiterhin guten Vermögens- und Ertragslage, trotz langanhaltender Niedrigzinsphase und einem kostenlosen Girokonto für ihre Kunden. „Das ist ein Merkmal, das uns auszeichnet“sagt Rothenbacher und betont, dass die Raiba Westhausen „ganz bewusst“auf sechsstellige Erträge, die Kontoführungsgebühren einbrächten, verzichtet. Die Bank erlöse über „andere Geschäftsmodelle“die notwendigen Erträge. So ist die Raiba Westhausen zum Beispiel Besitzer einer ertragsstarken, großen Solarenergieanlage in den neuen Bundesländern und seit kurzem auch Besitzer eines neuen Supermarktes in Neuler.
„Die Banken sind heute gezwungen, sich nach neuen, ertragsreichen aber auch sicheren Geschäftsfeldern umzusehen“, sagt der Generalbevollmächtigte der Bank, Werner Schneider.
An die Erhebung eines Negativzinses für die Einlagen ihrer Kunden denkt die Raiba Westhausen im übrigen auch nicht. Das ist für die Verantwortlichen in der Chefetage genauso abwegig wie eine Verkleinerung ihres Zweigstellennetzes. Die Filialen in Dalkingen und Lippach sollen bleiben.
„Wir betreiben keine Landflucht, sondern wollen für unsere Kunden vor Ort ein kompetenter Ansprechpartner bleiben“, unterstreicht Rothenbacher. Diese für Großbanker nahezu altmodisch anmutende Geschäftspolitik hat der Raiba zuletzt einen Mitgliederzuwachs von stattlichen 3,4 Prozent auf nunmehr 3615 Bankteilhaber beschert.
Fünf Prozent Dividende für die Kunden
Die Raiba sei damit „unumstrittener Platzhirsch“am Ort. Und das wolle sie auch bleiben. „Wir werden uns nicht auf unseren Lorbeeren auszuruhen“, verspricht Rothenbacher. Das Vertrauen der Kunden werde sich seine Bank jeden Tag aufs neue wieder erarbeiten.
Die Treue der Kunden zahlt sich aber nicht für die Raiba aus, sondern auch und vor allem für die Kunden der Bank. Bei der kommenden Generalversammlung, am 31. Mai dieses Jahres, wird wieder eine Dividendenausschüttung von fünf Prozent vorgeschlagen.
Drei wichtige Themen werden die Raiba Westhausen im nächsten Jahr und darüber hinaus umtreiben. „Zum einen, freuen wir uns auf das 125. Jubiläum der Raiffeisenbank Westhausen im Jahr 2018“, sagt der Vorstand. Der Geburtstag solle gebührend gefeiert werden; die Vorbereitungen dazu seien bereits angelaufen. Darüber hinaus werde man auch weiterhin an der Selbständigkeit der Bank festhalten und damit auch ein deutliches Zeichen für den Standort Westhausen setzen. „Außerdem wollen wir künftig verstärkt die Wirtschaft vor Ort unterstützen“, kündigen Rothenbacher und Schneider an. Im vergangenen Jahr hat die Raiba übrigens eine kleine Trendwende eingeleitet. Zum ersten Mal haben sich da Privat- und Firmenkredite die Waage gehalten.