Mit elftem Remis im sicheren Mittelfeld
VfR Aalen mit Licht und Schatten beim 1:1 gegen Wehen Wiesbaden
– Der 20. Spieltag der 3. Liga ist für die Anhänger des VfR Aalen ein äußerst interessanter gewesen. Selten hat es in der Winterpause so viele Veränderungen gegeben wie in der vergangenen.
Vor allem die Reaktionen auf die Rückkehr von Sascha Traut waren aus dem Aalener Umfeld mehr als positiv. „Das habe ich schon mitbekommen, das hat mir unser Pressechef Sebastian Gehring auch gezeigt. Darüber freue ich mich natürlich“, verriet Traut selbst nach seiner ersten Partie nach rund zweieinhalb Jahren im Aalener Trikot.
Dass es letztlich noch zum 1:1 (0:1) gegen den SV Wehen Wiesbaden gereicht hatte, hatten die Aalener einer deutlichen Leistungssteigerung in Durchgang zwei zu verdanken. In der ersten Hälfte war wenig Spielerisches zu erkennen, die Bälle wurden mehr quer gespielt als in die Richtung des Gegners. Über die Neuzugänge insgesamt wollte sich Trainer Peter Vollmann nicht so recht äußern, vor allem nicht über Martin Toshev, der ja erst vor der Partie zwei Tage auf der Ostalb weilte.
Warum aber warf ihn der Trainer dann direkt in die Startelf? „Das macht man - oder man lässt es sein. Die Spieler, die ich auf den letzten Drücker bekommen habe, habe ich immer sofort spielen lassen. Jetzt weiß ich, wo ich bei dem Spieler dran bin und wo ich noch korrigieren muss“, erklärt Vollmann seine Vorgehensweise. Toshev ist ein ganz anderer Stürmertyp als Gerrit Wegkamp oder Steffen Kienle, die eher über ihre Wucht kommen. Die Leihgabe aus Aue ist eher der wendige Typ, der über enormen Laufaufwand kommt. Den hat er bis zum Schluss auch betrieben, fit ist er somit. Doch ein Wermutstropfen bleibt: Gleich zweimal hätte der Bulgare per Kopf treffen müssen, das ist auch seinem neuen Trainer nicht entgangen. „Eine der Möglichkeiten muss er machen, das war schade. Insgesamt muss er noch unsere Leidenschaft kennenlernen und die Bälle vorne festmachen.“
Hercher bringt Schwung
Ein anderer Neuer, Philipp Hercher, hat deutlich mehr Schwung gebracht als Mika Ojala zuvor. Das habe aber auch an der Mannschaftsleistung insgesamt gelegen, wollte Vollmann die Leistung noch nicht überbewerten. „Die neuen Spieler haben aber insgesamt eine gute Leistung gezeigt.“Kurz vor dem Rückrundenstart hat der Verein die längst überfällige Vertragsverlängerung mit seinem Trainer und auch mit Co-Trainer Jan Kilian bekannt gegeben. Ein Clou, angesichts des Zeitpunkts, sei das aber nicht gewesen, wie Vollmann in seiner ganz eigenen Art bekannt gab: „Für Clous haben wir hier keine Zeit. Wir waren einfach noch mit Martin beschäftigt, hatten noch einige Papiere bei dem Transfer zu ordnen. Insofern hat das etwas gedauert. Danach kam dann die überraschende Unterschrift.“
Um zumindest diesen Punkt zu ergattern, musste Vollmann in der Halbzeit umstellen, nicht nur personell, sondern auch taktisch. „Wir sind in der ersten Halbzeit überhaupt nicht durch das Mittelfeld des Gegners gekommen. Da bleibt dann ja nur eine Lösung: das Mittelfeld überspielen und auf den zweiten Ball nachrücken.“Dieses Konzept ist aufgegangen und Sascha Traut mutmaßte hinterher sogar, dass der Sieg drin gewesen wäre, wenn man nur eher getroffen hätte. „Vom Spielverlauf her ist das Ergebnis aber so in Ordnung“, sagte Vollmann. Was bleibt ist der Fakt, dass sich die Aalener im 20. Spiel bereits das elfte Mal unentschieden von ihrem Gegner getrennt haben. Damit sind sie die Remiskönige der Liga, haben aber auch erst dreimal verloren. Damit rangiert der VfR auf dem neunten Rang, hat acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang