Zum Haareraufen und Flöhekriegen
Manchmal beschleicht einen das Gefühl, das Leben besteht vor allem aus: Trennung. Brangelina trennen sich, Becker/Djokovic haben es auch getan, oder es heißt: „Heidi Klum: Trennung von Vito Schnabel?“Was ungefähr genauso interessant ist wie für Katzeninhaber die Frage: „Trennung: Wer bekommt die Hunde?“
Zum Haareraufen und Flöhekriegen, um im Bild zu bleiben, ist die Tatsache, wie weit es manche mit der Trennung treiben. Vladimir Putin etwa trennt sich öffentlich gerne von seiner Oberkörperbekleidung, Kim Jong-un von seinen Haaren. Erdogan trennt sich sogar von der Pressefreiheit und England von Europa. Da passt es, dass einige Kalifornier den Calexit anstreben: Die Abspaltung des Bundesstaats vom Rest der USA. Für eine Abstimmung muss die YesCalifornia-Kampagne nun 585 407 Unterschriften zusammenbekommen, anschließend käme es möglicherweise zu einem Referendum.
Die Yes-California-Kampagne dürfte erst der Anfang sein. Experten meinen, dass sich bald auch New York, Florida, Oregon und Disneyland von den USA trennen wollen. Unklar ist noch die Lage im Mittleren Westen, wo sich die Menschen allerdings schon lange vom Rest der Welt getrennt fühlen.
Eine Sonderrolle nimmt Washington ein. Dieser Staat will sich nicht nur von den USA abspalten – sondern auch vom Weißen Haus. Das könnte dann, wie der Vatikan, einen eigenen Staat bilden. Und Krönung jeder Absonderung sein: getrennt von Sinn und Verstand, mit Ausreiseverbot und einer großen Mauer drumherum. (dg)