Wunsch nach Erneuerung
Die Franzosen wollen eine Erneuerung. Nach ExPräsident Nicolas Sarkozy und seinem Minister Alain Juppé wählten sie am Sonntag auch den früheren Regierungschef Manuel Valls ab. Nun soll Benoît Hamon die Sozialisten in die Präsidentschaftswahlen führen. Er war ebenso Außenseiter wie der Kandidat der Konservativen, François Fillon.
Die neuen Gesichter tun dem Land gut – egal, wie die Wahlen ausgehen. Sie zeigen, dass sich etwas bewegt in Frankreich. Wohin diese Bewegung führen wird, ist allerdings noch nicht klar. Denn auf die Wendungen der vergangenen Wochen könnten weitere Überraschungen folgen - bis hin zu einem Wahlsieg von Marine Le Pen. Die Kandidatin des rechtspopulistischen Front National spürt nach der Wahl von Trump und der BrexitEntscheidung der Briten eine nationalistische Dynamik, die sie bis in den Elysée tragen soll.
Ihr stärkster Konkurrent könnte Emmanuel Macron werden, der frühere Wirtschaftsminister. Ein Ex-Sozialist, der das traditionelle Parteiengefüge mit seiner Bewegung En Marche aufbrechen will. Ein Unabhängiger, der nie in ein politisches Amt gewählt wurde und nun gleich den Präsidentenposten anstrebt. Mit ihm, dem jugendlichen Hoffnungsträger, könnte sich Frankreich wirklich erneuern und gleichzeitig ein verlässlicher Partner in Europa bleiben.