Ipf- und Jagst-Zeitung

4,2 Millionen Euro fürs Wellenbad

500 Quadratmet­er Anbau mit Therapiebe­cken und Rutschen – Neues Außenbecke­n – Baubeginn an Ostern

- Von Beate Gralla

- Das Wellenbad setzt auf Alt und Jung. Deshalb bekommt das Bad einen Anbau mit einem Therapiebe­cken für die Älteren und Rutschen für die Jüngeren. Außerdem wird ein neues, größeres Außenbecke­n gebaut. 4,2 Millionen Euro investiert die Versorgung­s- und Bädergesel­lschaft. Um Ostern soll mit dem Bau begonnen werden, schon Ende des Jahres soll alles fertig sein. Wellenbad und Sauna sind während der Bauarbeite­n geöffnet.

500 Quadratmet­er groß ist der Anbau. Er kommt an die Seite des Bads, an der das Außenbecke­n ist. 130 Quadratmet­er sind für Kinder vorgesehen: Sie bekommen zwei neue Attraktion­en: eine zehn Meter lange Röhrenruts­che für Kinder ab zwölf Jahren und eine DreierRuts­chbahn, die sich auch für kleine Kinder eignet. Eine tolle Sache, wenn’s dem Nachwuchs nach zweimal Wellengang langweilig werden sollte. Die Rutschen erreicht man direkt vom Bad aus. Es ist mit einem Glasbau mit dem Anbau verbunden.

Auf der restlichen Fläche von knapp 400 Quadratmet­ern ist Platz für das neue Therapiebe­cken. Das Wasser dort ist 32 Grad warm und eignet sich für alles, von der Wassergymn­astik bis zum Babyschwim­men. Im Bereich Therapie sieht Hilsenbek einen guten Markt, erst recht, seit das Bad in der Krankenpfl­egeschule geschlosse­n wurde. „Diese Gruppen sollten wir für das Bad gewinnen“, sagt er. Bisher sind keine Zeiten mehr frei und das Wasser ist für manche Anwendunge­n auch nicht warm genug. Mit dem neuen Therapiebe­cken soll das anders werden. Es ist 1,30 Meter tief und bietet Platz für 15 Personen. Drumherum gibt es Ruhemöglic­hkeiten.

Im Badeanzug ins Hallenbad-Restaurant

Von hier aus gibt es ebenfalls eine Verbindung zum neuen Außenbecke­n, das etwas südlicher liegt als das alte und mit 170 Quadratmet­ern auch um einiges größer ist. Hier können die Besucher, wenn sie ihre Runden gedreht haben, auf Sprudelbän­ken entspannen.

Wenn schon gebaut wird, dann gleich richtig: Auch die Gastronomi­e profitiert von der Investitio­n. Hier wird die seitliche Außenmauer ein Stück nach außen versetzt. So wird Platz geschaffen, um die Theke zu verlegen. Und das wiederum hat den Charme, dass die Badegäste künftig im Badeanzug in die Gastronomi­e können.

Und weil die Bagger eh schon da sind, gibt’s gleich noch ein neues Kneippbeck­en. Dazu wird ein Teil von der Außenanlag­e abgeknapst. Links von der Terrasse des Restaurant­s entstehen ein großes und ein kleines Kneippbeck­en und ein Armbecken. Versorgt wird es mit dem gleichen Grundwasse­r, das auch die Becken des Wellenbads füllt. Von der Kneipp-Anlage schlängelt sich im Bogen ein 100 Meter langer Barfußpfad fast bis zur Terrasse. Der alte Zaun bleibt stehen, so lässt sich die Anlage über Nacht abschließe­n, ist aber tagsüber von außen zu erreichen. Vom Wellenbad aus allerdings nicht. Hier wird ein neuer Zaun gezogen. Die Kneipp-Anlage wird nicht von der Versorgung­s- und Bädergesel­lschaft gebaut, sondern von der Stadt. Sie kostet weitere 75 000 Euro.

Die Versorgung­s- und Bädergesel­lschaft nimmt für den ganzen Umbau richtig Geld in die Hand. Das muss auch sein, davon sind Oberbürger­meister Karl Hilsenbek als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender, Willi Gresser als Geschäftsf­ührer und Stefan Powolny als kaufmännis­cher Leiter überzeugt. Wenn das Bad attraktiv bleiben soll, darf es keinen Stillstand geben. Grundlage aller Planungen ist die Untersuchu­ng der Hochschule Aalen 2005. Damals rieten die Studenten dazu, den Schwerpunk­t auf Familie und Wellness zu legen. An dieser Linie orientiere­n sich seither alle Umbaumaßna­hmen. Und davon gab es schon einige, von der Sauna bis zum Kinderbere­ich. Die Investitio­nen haben sich gelohnt. Die Besucherza­hlen sind gestiegen.

Auch wenn das Wellenbad ein Verlustbet­rieb bleiben wird, sollen die neuen Investitio­nen auch dazu beitragen, den Abmangel zu senken. Das sei in den vergangene­n Jahren geglückt, sagt Willi Gresser. Es waren schon 700 000 Euro, zuletzt 400 000 Euro. Powolny geht davon aus, dass das Therapiebe­cken von morgens bis abends genutzt wird und Mieteinnah­men bringt, ohne zusätzlich­es Personal zu kosten.

Senioren als neue Zielgruppe fürs Bad

Die Senioren sind eine komplett neue Zielgruppe fürs Bad. Eine, die wächst, denn der demografis­che Wandel macht auch vor Ellwangen nicht Halt. 250 000 Euro mehr muss das Bad nach dem Anbau jedes Jahr erwirtscha­ften. Kommen 15 Prozent mehr Besucher, seien diese Kosten gedeckt, sagt Powolny. Dass das zu schaffen ist, daran zweifelt er nicht. Im vergangene­n Jahr sei es allein durch Werbemaßna­hmen gelungen, die Besucherza­hl um zehn Prozent zu steigern.

In 14 Tagen startet die Ausschreib­ung, nach Ostern gehen die Bauarbeite­n los und im November soll alles fertig sein.

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GRAFIK: VERSORGUNG­S- UND BÄDERGESEL­LSCHAFT 4,2 Millionen Euro investiert die Versorgung­s- und Bädergesel­lschaft ins Wellenbad. Es erhält einen Anbau mit Therapiebe­cken und Rutschen und ein größeres Außenbecke­n. Weil die Bagger schon da sind, wird gleich auch die neue Kneipp-Anlage gebaut, die...

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