Milchpreis macht den Bauern Angst
Bauernverbandsvorsitzender Kucher sieht weiteres Preistief voraus – Fleckviehpreise stabil
(afi) - Der Vorsitzende des Fleckviehzuchtvereins Ellwangen, Klaus Mayer, ist bei der Mitgliederversammlung auf die Futtersituation eingegangen.Sorge bereitet weiterhin der sinkende Milchpreis. Teilweise lag der Auszahlungspreis bei 22 Cent für den Liter. Erst gegen Ende des Jahres kam es zu einer Erholung, so dass wieder rund 34 Cent ausbezahlt wurden. Die Vermarktung der Bullenkälber sei im vergangenen Jahr gut gelaufen.
Mit einer Bildpräsentation ging Geschäftsführer Werner Häberlin auf die Aktivitäten im vergangenen Jahr ein. Höhepunkt war die zweitägige Lehrfahrt in den Chiemgau. Der Kassenbericht wies ein negatives Ergebnis aus, was der stark bezuschussten Lehrfahrt geschuldet war. Häberlin wurde von Klaus Mayer für seine 15-jährige Geschäftsführertätigkeit ausgezeichnet.
Sabine Heidrich von der Stadtkämmerei Ellwangen freute sich über die gute Arbeit des Vereins und die guten Leistungen der Betriebe. Die Stadt Ellwangen werde den Fleckviehzuchtverein weiterhin unterstützen, denn die heimische Landwirtschaft sei positiv für die Region, sagte sie. Der neue Geschäftsbereichsleiter Landwirtschaft im Landratsamt, Helmut Hessenauer, überbrachte Grüße von Landrat Klaus Pavel. Er ermahnte die Landwirte zur konsequenten Kostenreduzierung, nicht nur bei den variablen Kosten, sondern man solle auch die Festkosten im Blick behalten.
Kucher: Laufstall ist die Zukunft
Hubert Kucher, Vorsitzender des Bauernverbandes Ostalb, sieht schlechte Zeiten für die Landwirtschaft. Es konnten über die Jahre nur unzureichende Rücklagen gebildet werden. Kucher prognostizierte ein weiteres Preistief. Zum Thema Anbindehaltung meinte Kucher, dass der Laufstall die Zukunft sei. Alexander Bast informierte über die Aktivitäten der Jungzüchter. Diese hätten seit vergangenem Herbst alle zwei bis vier Wochen einen Stammtisch.
Geschäftsführer Alfred Weidele von der Rinderunion Baden-Württemberg (RBW), begann seinen Vortrag mit der Leistungsentwicklung bei der RBW. Mit 212 893 Herdbuchkühen und einer Leistung von 7979 Kilogramm Milch läge man 156 Kilo über dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurden mehr als 70 000 Kuh- und Bullenkälber vermarktet, davon waren es über 63 000 Bullenkälber. Der Gesamtumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2016 auf über 33 Millionen Euro. Die Preise beim Fleckvieh seien stabil geblieben, die bei den Holsteins gefallen.
Die neue Leistungsinspektorin Christine Hagmann-Riester vom Landratsamt Schwäbisch Hall, Abteilung Tierhaltung, berichtete über das Kontrolljahr 2016. 63 Betriebe erbrachten eine durchschnittliche Milchleistung von 8007 Kilogramm Milch mit 4,16 Prozent Fett, 3,50 Prozent Eiweiß und 613 Fett- und Eiweiß/Kilogramm. Damit liege man auf Platz zwei der Zuchtvereine im nördlichen Verbandsgebiet der RBW.