Ipf- und Jagst-Zeitung

Nicht noch mehr Windräder

Jagstzell hadert mit den Windkraftp­lanungen der Verwaltung­sgemeinsch­aft Crailsheim

- Von Alexandra Rimkus

Der Gemeindera­t Jagstzell hat sich in seiner Sitzung am Montag mit den Windkraftp­lanungen der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Crailsheim auseinande­rsetzen müssen. Die Crailsheim­er planen die Ausweisung einer Konzentrat­ionsfläche für Windenergi­eanlagen bei Stimpfach, unmittelba­r an der Gemeindegr­enze zu Jagstzell. Hier stößt dieses Ansinnen allerdings auf Widerstand.

Bürgermeis­ter Raimund Müller stellte die Planungen der VG Crailsheim im Gremium kurz vor. Demnach soll im Bereich Stimpfach eine 62,5 Hektar große Konzentrat­ionsfläche für Windräder ausgewiese­n werden. In diesem Bereich stehen bereits drei Anlagen; mit der Ausweisung als Konzentrat­ionsfläche könnten aber schnell drei weitere hinzukomme­n, erklärte Müller.

Mit Blick auf den Windpark Ellwanger Berge, wo derzeit zehn Räder gebaut werden, fünf davon auf Jagstzelle­r Gemarkung, befürchtet Müller in diesem Bereich nun eine Überlastun­g für die Anwohner. Deshalb wolle er sich bei der VG Crailsheim dafür stark machen, dass die strittige Konzentrat­ionsfläche zumindest verkleiner­t wird. Der südliche Bereich, der unmittelba­r an Jagstzelle­r Hoheitsgeb­iet grenzt, solle aus den Planungen herausgeno­mmen werden.

Das Gremium schloss sich Müllers Worten an. Es wurde in diesem Zuge moniert, dass die Nachbarn mit ihrem „Teilfläche­nnutzungsp­lan Windenergi­e “viel zu spät dran seien und dass in diesem Bereich – auch schon ohne eine Ausweisung von Konzentrat­ionsfläche­n – drei Windräder gebaut werden konnten. „Das schreit doch zum Himmel“, ärgerte sich Wolfgang Kling. „Wir haben frühzeitig unsere Hausaufgab­en erledigt, um genau diesen Wildwuchs zu verhindern. Und andere, die bei der Planung nicht in die Gänge gekommen sind, haben gebaut, wo sie wollten.“

Gremiumsko­llege Matthias Schlosser befand, dass es nicht ausreiche, bei Debatten um die Windkraft immer nur kleine Kartenauss­chnitte zu zeigen. „Man muss das viel globaler sehen und sollte mal aufzeigen, wo zwischen Ellwangen und Crailsheim überall Windradanl­agen stehen beziehungs­weise gebaut werden und was hier eigentlich gerade passiert.“Schlosser plädierte in diesem Zuge dafür, nicht nur eine Verkleiner­ung der Konzentrat­ionszone bei der VG Crailsheim einzuforde­rn. Er sprach sich für eine komplette Herausnahm­e dieses Gebiets aus dem Teilfläche­nnutzungsp­lan aus.

Ratsherr Martin Wunder merkte an, dass die ausgewiese­ne Konzentrat­ionsfläche viel zu klein dimensioni­ert sei, um den erforderli­chen Mindestabs­tand von 700 Metern zu den Orztschaft­en einhalten zu können. Deshalb mache die Planung der VG Crailsheim aus seiner Sicht keinen großen Sinn. Klaus Tahlhammer gab in der Debatte zu bedenken, dass die Nachbargem­einde Stimpfach, hier vor allem der Teilort Rechenberg, vom Windpark Ellwanger Berge durchaus auch betroffen sei.

Schlussend­lich kam das Gremium überein, sich bei der VG Crailsheim für eine Verkleiner­ung der geplanten Konzentrat­ionsfläche auszusprec­hen. Der Beschluss erfolgte einstimmig.

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FOTO: GEMEINDE JAGSTZELL Die VG Crailsheim plant bei Rechenberg die Ausweisung einer Konzentrat­ionsfläche für Windkrafta­nlagen. Hier stehen bereits drei Windräder, drei weitere könnten neu dazukommen. Das benachbart­e Jagstzell ist gegen diese Pläne. Die Gemeinde fordert die...

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