VAF schafft neue Arbeitsplätze
Zulieferfirma erweitert Anlagen unter der Ruine Flochberg – teils in geschütztem Gebiet
- Die Firma VAF arbeitet an der Erweiterung ihres Geschäftsbetriebs auf dem ehemaligen Landwehr-Areal unterhalb der Burgruine Flochberg. Das Unternehmen stellt Verkettungsanlagen und Automationseinrichtungen, vor allem für die Autoindustrie, her und hat derzeit am Standort Bopfingen fast 300 Beschäftigte.
Entstehen sollen eine neue Entwicklungsabteilung sowie weitere Büroarbeitsplätze. VAF und die Stadt Bopfingen rechnen damit, dass durch die Erweiterungsmaßnahme zunächst 60 neue Arbeitsplätze entstehen könnten. „Das ist ein Pfund“, meint auch Bürgermeister Gunter Bühler. Nicht minder beeindruckt zeigte sich der Gemeinderat. Die vorgelegten Pläne stießen durch die Bank auf positive Resonanz unter den Gemeinderäten (wir berichteten).
Ausgleichsgebiet bei ehemaliger Trocknungsanlage
Einziger Wermutstropfen: Die geplante Erweiterung kann aufgrund fehlender Flächen und baulicher Entwicklungsmöglichkeiten nur in die angrenzenden Flächen eines ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes unter der Ruine Flochberg erfolgen. Zum Teil befinden sich die Grundstücke auch schon im Besitz der Firma VAF. Die gesamte Fläche des Landschaftsschutzgebietes beträgt 13,6 Hektar. Davon sollen jetzt etwa 0,095 Hektar für das neue Bürogebäude und weitere 0,29 Hektar für ein Parkplatzareal überbaut werden. Dies entspricht rund 2,9 Prozent der Fläche des Landschaftsschutzgebietes.
„Durch die geplante Bebauung mit einem Bürogebäude in unmittelbarer Nähe der bereits bestehenden Bebauung wird das Landschaftsschutzgebiet nur unwesentlich beeinträchtigt“, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Gestaltung des Anbaus, wie Höhe und Dachneigung, sollen dem Umfeld und der Bebauung im bestehenden Gebiet entsprechend angepasst werden. „Auch bei der kritischsten Betrachtung der Baumaßnahme überwiegt die Tatsache, dass dafür viele neue und für Bopfingen wichtige Arbeitsplätze entstehen sollen“, sagte Gemeinderat Hans-Martin Lechler.
Und noch ein Punkt sprach für eine Zustimmung des Gemeinderates für das Bauvorhaben der Firma VAF. „Es ist vorgesehen, die notwendigen Ersatz- und Ausgleichsmaßnahmen an der ehemaligen Trocknungsanlage in Aufhausen, im Bereich der Schlägweidmühle, durchzuführen“, sagte Erster Beigeordneter Andreas Rief. Somit wäre auch eine über viele Jahre währende Diskussion über die Zukunft der ehemaligen Trocknungsanlage und heutigen Industrieruine für immer beendet. Der Gemeinderat hat der Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes zugestimmt.