Arbeitsmarktjahr beginnt verhalten
Arbeitslosenzahl steigt im Vergleich zum Vormonat um 682 auf 9721 Personen an
(an) - „Ostwürttemberg konnte erwartungsgemäß die guten Werte des Dezembers nicht mehr erreichen. Doch diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist in einem Januar üblich“, schreibt Elmar Zillert, Chef der Agentur für Arbeit Aalen. „Der Bestand an Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 682 Personen auf 9721 angestiegen. Der Anstieg fiel jedoch wesentlich moderater aus als im Vorjahr. So hatten wir im Januar 2016 in Ostwürttemberg 713 Arbeitslose mehr zu verzeichnen.“
Bei den Personengruppen der Männer, der Langzeitarbeitslosen und der Älteren liegen die Zahlen erfreulicherweise unter dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Auch lag mit Ausnahme der Ausländer der Wert bei allen Personengruppen unter dem Niveau des Vorjahres. Der verstärkte Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den ausländischen Mitbürgern lässt sich durch die Zunahme von Flüchtlingen erklären, die nach Anerkennung und Sprachkursen auf dem Arbeitsmarkt ankommen. Mit 2024 Personen konnten im Januar, jahreszeitlich bedingt, 510 Menschen weniger ihre Arbeitslosigkeit beenden als im Dezember. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit verlief in Ostwürttemberg und im Land Baden-Württemberg parallel. Die Quote stieg in beiden Gebieten jeweils um 0,3 Prozentpunkte.
Unterschiede waren jedoch in den beiden Landkreisen zu verzeichnen. Während die Arbeitslosenquote im Ostalbkreis um 0,2 Prozentpunkte stieg, war im Kreis Heidenheim ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zu konstatieren.
Im Gegensatz zum Januar 2016, in dem die Grundsicherung (SGB II) einen starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen hatte, stieg die Arbeitslosigkeit in Ostwürttemberg im Berichtsmonat fast ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) an. So ist im Landkreis Heidenheim im Berichtszeitraum die Zahl der Arbeitslosen um 298 und im Ostalbkreis um 398 Personen gestiegen.
Zahl der Stellenangebote ist zurückgegangen
Deutlich positiver zeigt sich diesen Monat der Bereich der Grundsicherung (SGB II). Dieser zeigte sich mit eine Steigerung um drei Personen im Ostalbkreis nahezu unverändert. Im Landkreis Heidenheim reduzierte sich die Zahl sogar um 17. Ein ursächlicher Zusammenhang für diese Entwicklung ist die Übernahme der Betreuung von 216 Arbeitslosen aus dem SGB II in den SGB III-Bereich.
Die Zahl der Stellenangebote, die der Agentur und den Jobcentern im Januar zur Besetzung gemeldet wurde ist zwar gegenüber dem Vormonat um 279 auf 1052 zurückgegangen. Dieser Rückgang bewegt sich jedoch auf einem für Januar saisonüblichen Niveau. Insgesamt betrachtet liegt der Stellenbestand weiter über dem Niveau der letzten fünf Jahre. „Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist weiterhin hoch, was Anlass zu einem vorsichtigen Optimismus gibt“, bewertet Zillert die aktuelle Entwicklung.
Die Arbeitsagentur und die Jobcenter haben ihr Engagement im Bereich der beruflichen Qualifizierung weiter ausgebaut. Aktuell nehmen 964 Personen an Maßnahmen der beruflichen Qualifizierung teil. „Dieses Engagement wollen wir in 2017 weiter ausbauen“, so Elmar Zillert.
„Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist weiterhin hoch“. Elmar Zillert, Chef der Agentur für Arbeit Aalen.