Der kleinste Betrieb ist groß dabei
Warnstreiks in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie
(an) - Am Mittwoch, 1. Februar, endet die Friedenspflicht in der Textil- und Bekleidungsindustrie. Deswegen wird der kleinste Betrieb in der Region mit einer Frühschlussaktion und Minikundgebung vor dem Tor starten.
Am 1. Februar legen rund 70 Beschäftigte der Firma Susa in Heubach die Arbeit nieder. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten in der Textilund Bekleidungsindustrie 4,5 Prozent mehr Entgelt und die Fortführung und Verbesserungen im Tarifvertrag für die Altersteilzeit.
Nach der zweiten Verhandlungsrunde sind die Beschäftigten schockiert. Die Arbeitgeber haben ein erstes Angebot vorgelegt. Es sieht vier Nullmonate, eine Erhöhung von plus 1,4 Prozent ab 1. Juni 2017 und um 1,5 Prozent ab 1. Juni 2018 vor bei einer Laufzeit von insgesamt 28 Monaten. Zum Thema Altersteilzeit gibt es kein Angebot, aber auch keine Gesprächsbereitschaft. In den kommenden Tagen werden sich auch Beschäftigte aus der Firma Rowa beteiligen und in allen Schichten die Arbeit niederlegen. Damit demonstrieren sie ihren Unmut über die Schocknachricht aus Bielefeld.
„In der nächsten Verhandlungsrunde muss ein vernünftiges Angebot auf den Tisch, das die Belegschaften angemessen an der wirtschaftlichen Situation beteiligt, das derzeitige Angebot ist, gelinde gesagt, eine Frechheit“, sagte Cynthia Schneider, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall in Aalen und Schwäbisch Gmünd. Die konjunkturelle Situation in den Betrieben sei nach wie vor gut. Zudem müsse sich bei der Altersteilzeit endlich etwas bewegen, damit die Branche auch in Zukunft für Fachkräfte attraktiv bleibe.