Davis Cup Team unterliegt Belgien
(SID) Alexander Zverev packte nach der Blamage eilig seine Tasche und verließ fluchtartig den Court. Die belgische Davis-CupParty wollte sich Deutschlands Tennishoffnung nicht länger als nötig mitanschauen. Nach Zverevs überraschender Niederlage im Spitzeneinzel gegen Steve Darcis hieß es bereits beim Stand von 1:3 Abstiegskampf statt Aufbruchstimmung und Frust statt Viertelfinale. Eine Stunde später analysierte er das bittere Wochenende, das Melbourne-Viertelfinalist Mischa Zverev mit seiner Niederlage gegen Ruben Bemelmans (5:7, 1:6) zum 1:4 abschloss. „Der ganze Davis Cup ist schlecht für uns gelaufen“, sagte Alexander Zverev: „Heute war ich müde, das Doppel hat sehr viel Energie gekostet. Und Steve hat sehr gut gespielt, ihm liegt der Platz besser als mir, seine Bälle sind kaum noch abgesprungen.“
Nach 2:59 Stunden hatte er gegen Darcis 6:2, 4:6, 4:6, 6:7 (8:10) verloren – der Gang in die Relegation war unausweichlich geworden, zum dritten Mal nacheinander. Dabei waren die Hoffnungen vor der Partie gegen ersatzgeschwächte Belgier groß wie selten gewesen. Nach den herausragenden Auftritten der Zverev-Brüder bei den Australian Open schielten die Fans schon Richtung Halbfinale.
Doch die Last der Verantwortung erdrückte den jüngeren der ZverevBrüder bei seinem Debüt als deutsche Nummer eins. Dem problemlosen Sieg gegen Außenseiter Arthur De Greef folgten zwei schwache Auftritte. Im Doppel verlor der 19-Jährige gemeinsam mit Mischa (29) gegen Bemelmans und Joris De Loore. Gegen den belgischer Top-Spieler Darcis entglitt ihm das Match dann nach einem perfekten Auftakt.
Überraschend bestätigte Boris Becker daraufhin Verhandlungen mit dem DTB. „Der DTB hätte gerne, dass ich eine Rolle im Davis Cup übernehme“, sagte er. „Das ehrt mich erstmal, aber es ist noch nicht zu Ende diskutiert, was das ist.“DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff ließ mitteilen, dass der Verband „immer an der Expertise“seines erfolgreichsten Spielers interessiert sei.