Ellwanger Schüler treffen Bundeskanzlerin
In Stuttgart wird Angela Merkel der Eugen-Bolz-Preis verliehen
(ij) - Im Stuttgarter Neuen Schloss ist der Bundeskanzlerin Angela Merkel in Anerkennung für ihre humanitäre Flüchtlingspolitik der Eugen-Bolz-Preis verliehen worden. Wie schon zur Tradition geworden, waren auch bei dieser Preisverleihung Schüler der EugenBolz-Realschule zusammen mit der Schulleitung Gerd Bäuerle und Martin Burr eingeladen.
Neben drei ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer der EBR, die Mitglied in der Eugen-Bolz-Stiftung in Rottenburg sind, waren auch OB Karl Hilsenbek und der Vorsitzende des Geschichts-und Altertumsvereins, Joachim Renschler, dabei. Hilsenbek wurde vom Oberbürgermeister der Stadt Rottenburg, Stephan Neher, der Vorsitzender des Stiftungsrates ist, ebenso willkommen geheißen wie die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Eugen-Bolz-Schulen im Lande.
An der hochkarätigen Veranstaltung nahmen auch die letzten drei Geehrten des Eugen-Bolz-Preises, Altministerpräsident Erwin Teufel (2008), die ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden, Charlotte Knobloch (2010), und Robert Antretter teil, der als langjähriger Lebenshilfevorsitzender und ehemaliger Bundestagsabgeordneter2014 an der Eugen-Bolz-Realschule Ellwangen geehrt worden war.
Im Festsaal fanden sich Vertreter und Vertreterinnen der Landesregierung ein, an der Spitze Ministerpräsident Kretschmann, Vertreter des Landtages mit der Landtagspräsidentin Muhterem Aras und Bundestagsabgeordnete. Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, hielt die Laudatio, Bischof Gebhard Fürst sprach ein Grußwort. Auch Landesrabbiner Netanel Wurmser war unter den Ehrengästen.
Winfried Kretschmann machte in seiner Rede deutlich, dass für Eugen Bolz der Glaube seine Kraftquelle war. Dieser christliche Glaube habe sich auf sein politisches Handeln maßgeblich ausgewirkt. Trotz vieler Widerstände, auch aus dem eigenen politischen Lager, habe sich die Bundeskanzlerin aus humanitären Gründen entschlossen zu ihrer Flüchtlingspolitik zu stehen.
Bischof Walter Fürst scheute sich nicht Politiker wie Trump, Putin oder Erdogan zu benennen, die oft unter Verfälschung der Fakten Menschenrechte missachten, um ihre Machtansprüche zu befriedigen.
Reinhard Kardinal Marx stellte Bolz als Vorbild für uns vor, wo wir als Christen in der Welt zu stehen haben. Das Gebot der Nächstenliebe beinhalte aber die Tatsache, „dass ich mir meinen Nächsten nicht aussuchen kann“.
Die Bundeskanzlerin beeindruckte vor allem die Haltung von Bolz, dass er selbst im Angesicht des bevorstehenden Todes Zuversicht und Hoffnung ausstrahlte. Diese Zuversicht sei heute, angesichts der vielen ungelösten Probleme in der Welt, angesichts einer zerstrittenen Europäischen Union, die immer mehr auf nationale Egoismen setze, notwendiger denn je. In diesem Zusammenhang sprach sie die Schüler der verschiedenen Eugen-Bolz-Schulen persönlich an, sich einzusetzen, damit uns „der Zauber und das Glück der Freiheit“erhalten bleibe.
Nicht nur für die Schüler, sondern für alle war dieser Nachmittag ein prägendes Erlebnis.