Gestatten: Egon, der 15.
Am Fuchseck stellen die Narrenzünfte den Narrenbaum auf
(gr) - Egon, der 15., steht. Mitten unter den Narren am Fuchseck schaut er sich das Treiben von oben an und winkt freundlich mit seinen Krawattenzipfeln. Ein stolzer Narrenbaum. Und ein teurer. Denn am Aschermittwoch endet Egon, der 15., wie seine 14 Vorgänger: als Brennholz. Dann wärmt er den Kamin von Ruth Frankemöller. Für 333 Euro hat sie ihn ersteigert.
Immer höher gingen die Gebote. Freundlich, aber unerbittlich hat Dieter Groß den Preis nach oben getrieben. Knapp 300 Euro hatte Bürgermeister Volker Grab im vergangenen Jahr geboten. Drunter geht nichts, das war schnell klar. Die 111 Euro von Napo-Chef Joschi Ziegler – viel zu wenig. Ziegler steigerte auf 166, Ruth Frankemöller überbot mit 200. Die Napo war da schon aus dem Rennen: Feueralarm, alle flitzten davon. Mit 211 Euro übertrumpfte der OB das Top-Gebot, Uli Legner trumpfte mit 250 auf, Frankemöller hielt mit 275 dagegen. Legner war raus, dafür kam der Elferrat rein: 300 Euro! Gereicht hat’s nicht, Ruth Frankemöller holte mit 333 Euro zum Gegenangriff aus. Das reichte: Sieg, Platz und Baum.
Um Egon herum tummelteln sich Jagsttal-Gullys, Tintenschlecker, Ribana, Hexenzunft, Feuerteufel, Napo, FCV und Veitlesschmatzer, deren Figur den Narrenbaum zum ersten Mal ziert. Die Gullys bliesen den Narren was vor, während Dieter Groß auf Promi-Jagd ging. Erkennt jemand den OB? Ja, alle. Trotz Batman-Kostüm. Das, lästerte Groß, sei ja wohl ein Fehlgriff. Denn was ist ein Batman ohne breite Schultern und muskulöse Beine? Na, Karl Hilsenbek. Der konterte den Vorwurf, dass er fast jedes Jahr im gleichen Kostüm komme, spitz: „Das sagt der Richtige.“Vielleicht zieht Dieter Groß für Egon, den 16., ja etwas anderes an als sein himmelblaues Elferrats-Jacket.