Stille Spontandemo im Wald
Start der Rodungsarbeiten für den Windpark Rosenberg-Süd wird von Protesten begleitet
- Am Donnerstag haben im Waldgebiet zwischen Hinterbrand, Altmannsrot und Engelhardsweiler die Rodungsarbeiten für den von der EnBW geplanten Windpark Rosenberg-Süd begonnen. Begleitet wurde der Start der Baumfällarbeiten von stillen Protesten. Rund 20 Windparkgegner und Mitglieder der „Bürgerinitiative Windkraft mit Vernunft“hatten sich am frühen Vormittag vor Ort versammelt, um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen.
Gegen 7.30 Uhr hatten sich die ersten Demonstranten im Wald eingefunden. Im Laufe des Vormittags schwoll die Gruppe dann auf gut 30 Protestler an. Auf einem Plakat forderten sie einen Mindestabstand von 1000 Metern zur Wohnbebauung. Kurzfristig und friedlich wurde ein Waldweg blockiert. Als Manfred Volker Haberzettel, Leiter Geschäftsentwicklung Erzeugung bei der EnBW, die Gruppe dann allerdings darum bat, den Weg freizumachen und den betroffenen Waldabschnitt während der Rodungsarbeiten zu verlassen, wurde dieser Aufforderung widerspruchslos gefolgt.
Mack und Kiesewetter sind mit von der Partie
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich der Gruppe übrigens auch die beiden CDU-Abgeordneten Roderich Kiesewetter und Winfried Mack angeschlossen, die sich vor Ort ein eigenes Bild von der Lage machen wollten.
Die beiden CDU-Politiker hatten sich – mit Blick auf die derzeit noch laufende Landtagspetition gegen den Windpark – für ein Aussetzen der Rodungsarbeiten stark gemacht. Allerdings vergeblich. Die EnBW Windkraft mit Sitz in Stuttgart hatte am Mittwoch bereits angekündigt, mit den Rodungsarbeiten für die beiden Anlagen in Rosenberg-Süd „unverzüglich“beginnen zu wollen, nachdem der Petitionsausschuss seine Entscheidung über die Petition der Windparkgegner vertagt hat (wir berichteten).
Das Unternehmen hatte diese Entscheidung damit begründet, dass der Wald vor Beginn der Vegetationsphase, bis spätestens Ende Februar, gerodet sein müsse. Ansonsten verzögere sich das Projekt um mehrere Monate, was zu einem „erheblichen finanziellen Schaden“führen würde. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass der EnBW alle „notwendigen Genehmigungen rechtswirksam vorliegen“und die Petition deshalb auch keine aufschiebende Wirkung habe. Das Umweltministerium habe die EnBW und auch das Landratsamt am Mittwoch darüber informiert, dass beim geplanten Windpark Rosenberg-Süd nach der Sitzung des Petitionsausschusses „alle behördlichen Entscheidungen oder sonstigen Maßnahmen“vollzogen werden dürften.