Ohne Glamour zu drei Punkten
Der 1. FC Heidenheim empfängt am Sonntag den SV Sandhausen
- Am 23. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga empfängt der 1. FC Heidenheim am Sonntag den SV Sandhausen (13.30 Uhr). Ein Duell, das wahrscheinlich nicht einmal Glamour und Glanz versprühen würde, wenn es in riesigen Lettern auf dem New Yorker Time Square angekündigt würde. Wenn man aber genauer hinschaut, tut man diesen beiden Mannschaften damit Unrecht, duelliert sich doch immerhin der Sechste mit dem Siebten und für beide gilt es, sich im oberen Tabellenmittelfeld etablieren zu können.
Dass es aber am Sonntag noch Karten geben wird und das man seitens des Vereins mit knapp 11 000 Zuschauern rechnet (15 000 passen in die Voith-Arena), haben diese beide Mannschaften auch ein wenig selbst zu verantworten. Das Hinspiel endete 0:0, in der vergangenen Saison gab es gar drei Duelle, wovon ebenfalls zwei Duelle (einmal im Pokal) torlos verliefen. Es läuft immer ein wenig auf Fußballverhinderung hinaus, wenn diese beiden Mannschaften, die schon zu Oberliga-Zeiten ihre Baden-Württemberg-Duelle ausgefochten haben, aufeinander treffen. FCH-Trainer Frank Schmidt hat aber auch mitbekommen, dass sich der ständige Abstiegskandidat Sandhausen noch nicht einmal in dieser Saison in gefährliche Tabellenregionen bewegt hat. „Man sieht einfach, was mit einem guten Kollektiv möglich ist. Das ist ähnlich wie bei uns, der SVS spielt sehr kompakt. Es ist schwierig, dieses Team zu bespielen“, analysiert der Heidenheimer Fußballlehrer.
Robert Strauß hat einen leichten Bandscheibenvorfall erlitten und wird gegen den SVS fehlen, dafür kehrt der zuletzt gelbgesperrte Innenverteidiger Mathias Wittek zurück. Damit steht Schmidt vor einer großen Aufgabe, sagte er doch zuletzt, dass Norman Theuerkauf, der zuletzt zwischen Links- und Innenverteidiger hin- und hergewechselt ist, derzeit nicht aus dem Team zu denken ist.
Wo spielt Theuerkauf?
Als etatmäßiger Innenverteidiger stünde zudem noch Leihgabe Hauke Wahl zur Verfügung. Geht man nun davon aus, dass neben Wittek auch Timo Beermann in der Innenverteidigung gesetzt ist, links Arne Feick immer spielt, wenn er fit ist und es auf der rechten Seite Ronny Philp als Strauß-Ersatz gut gelöst hat, stellt sich die Frage: wohin mit Theuerkauf? Möglich wäre ein Konstrukt mit Fünferkette, wie es Schmidt schon häufiger spielen gelassen hat. Theuerkauf könnte als dritter Innenverteidiger spielen und zugleich im Spiel nach vorne die beiden Sechser Marcel Titsch-Rivero und Sebastian Griesbeck unterstützen. Zu diesen Überlegungen sagte Schmidt nur grinsend: „Matthias Wittek und Norman Theuerkauf werden spielen.“Wo, das wird nur er und sein Trainerstab wissen.
Trotzdem diese beiden Mannschaften tabellarisch nach wie vor gut dastehen, stehen auch beide Mannschaften unter Druck. Die Heidenheimer haben ihre jüngsten beiden Heimspiele gegen Nürnberg und Stuttgart jeweils verloren, der SVS hat, den DFB-Pokal gegen Schalke 04 eingerechnet, sogar die vergangenen vier Partien allesamt verloren. Schmidt bleibt aber optimistisch: „Wir haben uns zuletzt in den Auswärtsspielen stabilisiert, jetzt gilt es für uns, auch zuhause wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen“, so der FCH-Trainer.
Sollte dem FCH das gelingen, spielt es auch keine Rolle, dass die Partie nur auf Plakaten und der Leuchtreklame vor der Voith-Arena angepriesen wurde und nicht etwa in New York. Mit 36 Punkten wäre Heidenheim dann nur noch vier Punkte vom Saisonziel entfernt.