Feuerwehr Bopfingen: 2016 so viele Einsätze wie noch nie
Feuerwehrkommandant Klaus Kurz und Stellvertreter Roland Eichberger stellen sich nochmals zur Wahl
(mab) - Die Feuerwehr Bopfingen macht sich Gedanken zur Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren. In einer gemeinsamen Klausurtagung der Bopfinger Feuerwehrabteilungen haben die Teilnehmer Möglichkeiten neuer Organisationsformen, der Ausbildungoptimierung und Einsatztaktiken ausgelotet. Das kam bei der Hauptversammlung zur Sprache.
Zu 138 Einsätzen, so vielen wie noch nie, ist die Feuerwehr Bopfingen vergangenes Jahr gerufen worden. Neben 58 technischen Hilfeleistungen haben die Bopfinger auch 33 Brände löschen müssen. 38 Alarme kamen über Brandmeldeanlagen in Firmen und Lagerhallen. Viele davon falsche Alarme, verursacht durch unsachgemäße Handhabung der Brandmeldeanlagen. Hier sieht Feuerwehrkommandant Klaus Kurz, aufgrund der ernormen zusätzlichen Arbeitsbelastung seiner Feuerwehrleute, noch einen hohen Aufklärungsbedarf.
Rechnet man alle Einsätze zusammen, ist die Feuerwehr Bopfingen 2016 alle zweieinhalb Tage alarmiert worden. Insgesamt konnten 13 Personen gerettet, leider aber auch sieben Menschen nur noch tot geborgen werden. Die hohe Einsatzfrequenz und die damit verbundene hohe Arbeitsbelastung führt bei der Feuerwehr Bopfingen zu einem grundlegenden Überdenken ihrer Organisationsformen und Einsatztaktiken. Die Zukunft der Feuerwehren wird eine andere sein, da ist sich Kommandant Kurz sicher. „Natürlich wird es immer Feuerwehren geben. Offen bleibt allerdings, ob es noch genügend geistig und körperlich leistungsfähige Feuerwehrangehörige geben kann, wenn die Bevölkerungszahl teilweise dramatisch zurückgeht und der Altersdurchschnitt der Bevölkerung steigt“, sagte Kurz in seinem Bericht.
Auch die Einsatzarten änderten sich. „Schon heute haben wir zum Beispiel immer mehr Notfalltüröffnungen zu verzeichnen“, so Kurz. Personalstechnisch muss sich die Feuerwehr Bopfingen noch keine Gedanken machen. 194 Feuerwehrmitglieder leisten ihren Dienst in den insgesamt sieben Abteilungen. Auch die Jugendfeuerwehr birgt aktuell genügend Nachwuchspotenzial. „Wie wichtig aber eine weiterhin gut funktionierende Jugendarbeit ist, lässt sich schon allein daran ablesen, dass von dieser Seite fast 100 Prozent aller späteren Eintritte in die Einsatzabteilungen kommen“, sagte Kurz.
Die Gesamtwehr verfügt über 15 Einsatzfahrzeuge, deren Durchschnittsalter bei 17,8 Jahren liegt. Bei einer angenommenen Lebensdauer von 30 Jahren je Fahrzeug müsste alle zwei Jahre ein neues Ersatzfahrzeug beschafft werden. Aktuell sollte dringend die mehr als 18 Jahre alte und sehr störanfällige Drehleiter der Abteilung Bopfingen ausgetauscht werden. Ein Kostenvoranschlag für eine Reparatur liegt bei 140 000 Euro. Nicht wirtschaftlich, wie die Verantwortlichen der Feuerwehr und der Stadt meinen. Eine neue Drehleiter koste aber rund eine halbe Million Euro. Eine große Belastung für den Haushalt der Stadt Bopfingen. Entsprechende Gespräche mit Kreisbrandmeister Otto Feil und Bürgermeister Gunter Bühler wurden schon geführt.
Gemeinsame Klausurtagung aller Abteilungen
In einer gemeinsamen Klausurtagung aller Abteilungen Bopfingens im November haben die Mitglieder Möglichkeiten neuer Organisationsformen ausgelotet. In den anschließenden Wahlen stellten sich Feuerwehrkommandant Klaus Kurz und sein Stellvertreter Roland Eichberger auf Bitten der Stadt und des Bürgermeisters Gunter Bühler für eine weitere Amtsperiode nochmals zur Wahl. Beide wurden von den Versammelten in der Turn- und Festhalle in Baldern mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. Kurz betonte allerdings, dass er das letzte Mal für dieses Amt zur Verfügung stehe. Nach 30 Jahren als Feuerwehrkommandant sei es an der Zeit, den Führungsstab weiterzureichen. Sieben Feuerwehrangehörige wurden mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst Andreas Böhm, Markus Engel, Uwe Gottschlich, Steffen Schwenninger, Günter Waibel und Michael Weber durften sich über diese Auszeichnung freuen. Josef Diemer und Andreas Hahn erhielten für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold verliehen. 19 Feuerwehrfrauen und -männer wurden in den aktiven Dienst übernommen.