Dem Luxusparken den Riegel vorschieben
Dehner begrenzt kostenloses Parken auf eine Stunde – Überlegungen stehen auch beim Modepark Röther an
- Jahrzehntelang sind auf dem Parkplatz des Gartenmarktes Dehner Fremdparker geduldet worden. Doch damit ist jetzt Schluss. Seit 1. März kann hier nur noch eine Stunde kostenlos mit Parkscheibe geparkt werden. Wer dagegen verstößt, muss eine Strafe von 30 Euro bezahlen. Dem Wildparken möchte auch der Modepark Röther in naher Zukunft entgegenwirken. Und auch im neuen Kaufland stehen Überlegungen an, das kostenfreie Parken möglicherweise auf eine gewisse Dauer zu begrenzen.
Am 2. April 1981 hat der Gartenmarkt Dehner in der Wilhelm-MerzStraße seine Pforten geöffnet. Aufgrund der innerstädtischen Lage hat es sich fast eingebürgert, hier kostenlos und unbegrenzt sein Auto abstellen zu können, um in der Innenstadt einkaufen zu gehen. „Und das wurde von uns stets auch sehr kulant gehandhabt“, teilt die Geschäftsführung der Dehner Holding Gmbh & Co. KG mit. Allerdings hätten die Fremdparker auf dem 90 Plätze fassenden Kundenparkplatz seit dem vergangenen Jahr zugenommen. Zum Teil müssten Kunden von Dehner zwei- bis dreimal im Kreis fahren, bis sie einen freien Parkplatz bekommen. Im schlimmsten Fall würden sie von dannen ziehen. Und das könne nicht sein.
Als Gründe für die Zunahme an Fremdparkern, die den Luxus des kostenlosen Parkens nur wenige Fußminuten von der City entfernt ausnutzen würden, nennt das Unternehmen die „extreme Parkplatzverknappung in der Stadt aufgrund diverser Baumaßnahmen“. Damit ist unter anderem der Wegfall der Plätze des Kauflands gemeint, aber auch die Sanierung der Rathaus-Tiefgarage und die momentane Sperrung der Tiefgarage Spritzenhausplatz, im Zuge derer viele innenstadtnahe Parkplätze zeitweilig wegfallen.
Wer länger als erlaubt parkt, bekommt ein Knöllchen
Nicht zuletzt mache sich die Erhöhung der Gebühren in den Parkhäusern bemerkbar. Warum zahlen, wenn man auf dem Kundenparkplatz von Dehner unbegrenzt und kostenlos sein Auto abstellen kann? Insofern sei dem Unternehmen nichts anderes übrig geblieben als die Parkdauer hier mittels Parkscheibe auf eine Stunde zu begrenzen. „Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Kunden auch tatsächlich freie Parkplätze bei uns finden.“Von diesen würde Dehner durchgängig positive Rückmeldungen erhalten.
Die Parkraumüberwachung habe der Gartenmarkt an einen Dienstleister übergeben, der auf die neue Regelung hinweise, aber auch wiederholte Missachtung mit Strafgebühren ahnde. Wer länger als erlaubt hier parkt, muss mit einem Knöllchen von 30 Euro rechnen. „Solange die angespannte Parksituation in der Stadt anhält, wollen wir daran festhalten“, betont die Geschäftsführung der Dehner Holding GmbH & Co. KG.
Die Maßnahme, die der Gartenmarkt ergriffen hat, wird auch von dem unmittelbaren Nachbarn, dem Modepark Röther, aufmerksam beäugt. „Auch wir haben mit Fremdparkern zu kämpfen, in verschärfter Form seit vergangenem Jahr“, sagt die Filialleiterin Karin Schmölz. Neben Bürgern, die von hier aus in die Stadt zum Einkaufen laufen, seien es auch Mitarbeiter der Innenstadt oder des Landratsamts, die hier den Arbeitstag über kostenlos einen der rund 500 Plätze belegen, die für die Kunden gedacht seien. „Wir sind gerade dabei zu überlegen, wie wir das Wildparken auf dem Parkdeck und auf der Fläche vor dem Geschäft in den Griff bekommen“, sagt Schmölz. Ob mit Parkscheibe oder der Einführung von Gebühren, sei noch nicht klar. „Wir sind gerade an dem Thema dran.“
Viele Fremdparker hatten auch im alten Kaufland zahlreiche Plätze belegt. Wer hier eingekauft hat, ist automatisch noch in die Innenstadt gegangen, um dort noch Erledigungen zu tätigen. Das weiß auch Christine Axtmann, Pressesprecherin von Kaufland. Ob die 400 Parkplätze nach der Eröffnung des neuen Kauflands wieder kostenlos sein werden, stehe noch in den Sternen. „Wir möchten unseren Kunden ausreichend Parkplätze zur Verfügung stellen, damit sie einfach und bequem ihre Einkäufe bei uns erledigen können. An ausgewählten Standorten haben wir die Regelung, dass Kaufland-Kunden nur 90 oder 120 Minuten kostenfrei parken können.“Wie künftig allerdings am Standort zwischen WilhelmMerz- und Julius-Bausch-Straße verfahren wird, werde intern noch geprüft, eine finale Entscheidung hierüber sei noch nicht getroffen worden.