Ipf- und Jagst-Zeitung

Kein Wunder!

- Von Verena Schiegl

Wer in Aalen parken will, braucht mittlerwei­le ein abgeschlos­senes Hochschuls­tudium, um überhaupt noch durchzubli­cken. Erst die gesperrte Rathaus-Tiefgarage, jetzt die Tiefgarage am Spritzenha­usplatz und mit der Sanierung der Parkhäuser einhergehe­nd der Tarif-Wirrwarr. Im Reichsstäd­ter Markt gilt noch der 30-minütige Brötchenta­rif, in der Rathaus-Tiefgarage, im Parkhaus Spitalstra­ße und im P&R-Parkhaus am Bahnhof muss allerdings voll bezahlt werden.

Ein absolutes Durcheinan­der ist durch den unterschie­dlichen Tarif auch die Vergütung bei einem Einkauf von 25 Euro in den Geschäften. Da blicken selbst die Einzelhänd­ler nicht mehr durch. Im Reichsstäd­ter Markt bekommt man für 25 Euro eine Stunde Parken gratis, in den anderen drei Parkhäuser­n 40 Minuten. Kunden der Stadtwerke erhalten zudem drei oder sechs Prozent Rabatt. Je nachdem, ob sie Strom oder Gas oder beides beziehen. Um den Wirrwarr noch vollends komplett zu machen: Im P&R Parkhaus erhält der Bahn- Kunde zudem noch eine zusätzlich­e Vergütung.

Zumindest ein einheitlic­her Parktarif in allen Parkhäuser­n würde Licht in das Chaos bringen. Doch dieser kommt wohl erst nach der Sanierung des Parkhauses Reichsstäd­ter Markt. Und eine solche steht erst im Januar 2019 zur Debatte.

Wenn es dann noch zu Vorfällen wie vor einer Woche kommt, als eine Kundin wegen einer Fehlfunkti­on im Kassensyst­em der RathausTie­fgarage mit 6800 Euro zur Kasse gebeten wird und auch der Notruf nicht funktionie­rt, überlegt sich der Bürger angesichts solcher Scherereie­n schon, ob er nicht lieber außerhalb parkt – etwa auf dem Parkplatz des Gartenmark­ts Dehner oder des Modeparks Röther. Diese Plätze halten die Unternehme­n allerdings für ihre Kunden vor und nicht für Dauerparke­r, die hier ihr Auto abstellen, weil es einfach bequemer und auch nochkosten­los ist. Insofern ist der Schritt, den Dehner gemacht hat, verständli­ch. Für „Luxusparke­n“oder dafür, dass die Kundenfreq­uenz in der City wieder stimmt, haben in erster Linie die Stadt und die Stadtwerke zu sorgen. Und nicht die Unternehme­n.

v.schiegl@aalener-nachrichte­n.de

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