„Draußen ist viel Kabarett“
Malte Sebastian Pufpaff begeistert beim Kleinkunstfrühling im voll besetzten Bürgersaal in Hüttlingen
- „Pufpaff“(so heißt der Mann wirklich) klingt schon irgendwie nach Kabarett und Comedy. Wenn dann noch Malte Sebastian Pufpaff, Rheinländer aus der Gegend der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn, studierter Politikwissenschaftler mit einer Magisterarbeit über „Der moderne Politiker“die gähnend leere Bühne des Bürgersaals betritt, dann nimmt man ihm ab, dass vor allem „draußen viel Kabarett“anzutreffen ist.
Den Blick dafür hat er sich in der RTL-Nachrichtenredaktion und den „Mitternachtsspitzen“bei WDR geschärft. Freilich bedarf es zurzeit weniger Anstöße in dieser Richtung angesichts der vielen Trumps, Erdogans, Wilders oder Le Pens. Da versteht sich der smarte und in dunklem Anzug auftretende „Prix Pantheon“Gewinner von 2010 als Dienstleister, welcher sich gern und bereitwillig aufregen möchte – weil Deutsche nach eigener Lebenserfahrung sowieso den Hang dazu haben.
Die Besucher unterstützen ihn dabei kräftig. Sie geben ihm mit „braune Kacke“, die Rentenpolitik, die bereits genannten Politiker und den VfR Aalen aufregen (möchten) die notwendigen Stichwörter. Letzteres ist natürlich dem scharfzüngigen Rheinländer gänzlich unbekannt („spielen die überhaupt in einer Liga?“), auch von Punktabzügen oder Insolvenzverfahren weiß er nichts.
Seine Feindbilder findet er (siehe Magisterarbeit) an den Spitzen diverser Staaten. Trotzdem lässt er sich als Choleriker feiern und übt sich als „bezahlter Demagoge“. Der überall Angriffspunkte findet. Freilich – und das macht ihn sympathisch – gibt es auch Tage, an denen er sogar mal mit einem Lächeln aufzuwachen pflegt. Übrigens ein guter Tipp für moderne Politiker. Der ausverkaufte Bürgersaal honorierte die gute Unterhaltung mit viel Applaus.