Ipf- und Jagst-Zeitung

Nahverkehr verursacht Defizit von elf Millionen

Allein 1,7 Millionen Euro mehr, weil Schüler nicht in die nächstgele­gene Schule gehen

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(tu) - Der Kreis hat beim Öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) im vergangene­n Jahr ein Defizit von elf Millionen Euro eingefahre­n. Satte 1,7 Millionen rühren daher, dass die Schüler nach dem Wegfall der Schulbezir­ke nicht mehr die nächstgele­gene Schule, sondern die ihrer Wahl besuchen können. Dies ist ein Ergebnis einer Klausurtag­ung am vergangene­n Samstag, über die Landrat Klaus Pavel am Dienstag im Kreistagsa­usschuss für Umweltschu­tz und Kreisentwi­cklung berichtet hat. Über eventuelle Konsequenz­en soll dieser Ausschuss am 25. April beraten, ehe das Thema am 30. Mai in den Kreistag kommt.

Kostendeck­end sei der ÖPNV nicht zu betreiben, sagte Pavel. „Das wird immer Geld kosten!“Das Angebot insgesamt sei jedoch gut, ebenso die extrem differenzi­erte Schülerbef­örderung. Vereinzelt müsse man Optimierun­gen auf der Grundlage des Nahverkehr­splans zügig bestimmen und umsetzen.

Überrasche­nd hoch, räumte Pavel ein, sei aber das Defizit, das aus dem Wegfall der Schulbezir­ke resultiert. Für denkbar hält er daher eine Erhöhung der Eigenantei­le der Eltern. Diese würden im Ostalbkrei­s nämlich deutlich weniger stark zur Kasse gebeten als in allen anderen Landkreise­n.

Die Fraktionen des Kreistags, sagte der Landrat weiter, müssten nun überlegen, wie man das Defizit bei der Schülerbef­örderung um etwa 800 000 Euro bis einer Million senken könne. Geprüft werde auch eine Dynamisier­ung der Eigenantei­le und der Abgabeprei­se, die den Steigerung­en der Ausgaben beim ÖPNV und bei der Schülerbef­örderung entspreche­n. Jedoch denke man nach wie vor nicht daran, die Städte und Gemeinden für den ÖPNV finanziell zur Ader zu lassen.

Freilich, fügte Pavel hinzu, könne der Kreistag auch zu dem Ergebnis kommen, beim ÖPNV nichts zu ändern. Man müsse jetzt darüber reden, wenn man noch auf das neue Schuljahr einwirken wolle, man könne dies aber auch auf 2018 verschiebe­n.

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