Ipf- und Jagst-Zeitung

Weihnachts­markt ändert seine Route

Stadträte entscheide­n sich für Hütten auf Marienstra­ße, Marktstraß­e und Marktplatz

- Von Caroline Messick und Beate Gralla

- Der Weihnachts­markt in Ellwangen ist kurz, kompakt und sehr beliebt. Seit etlichen Jahren profitiere­n Marien-, Schmied- und Spitalstra­ße vom weihnachtl­ichen Flair, das die hübsch dekorierte­n Hütten dort verbreiten. Jetzt hat der Gemeindera­t entschiede­n, die Hütten künftig anders aufzustell­en.

Weil die Grünen den Weihnachts­markt auf dem Marktplatz beheimaten wollen, stellten sie einen Antrag zur Verlegung des Marktes. Der Vorschlag der Fraktion wurde im Verwaltung­sausschuss beraten. Dort hieß es, abwägen: Entweder den neuen Standort am Marktplatz beziehen oder den alten Standort auf Marien-, Schmied- und Spitalstra­ße beibehalte­n, wie es auch die Stadtverwa­ltung vorschlägt. Beide Varianten haben viel für sich, weshalb die Abstimmung mit einem Gleichstan­d endete.

Nun sollte der Gemeindera­t entscheide­n, hatte aber auf einmal auch noch eine dritte Variante zur Auswahl, die die CDU-Fraktion einbrachte. Ihre Idee: Die Stände des Weihnachts­markts von der Marienstra­ße bis hoch zur Adventshüt­te am Marktplatz verlegen und anstatt der Ausläufer Spital- und Schmiedstr­aße die kurze Marktstraß­e als Verbindung­sstück nutzen.

„Uns ging es um die Frage, wie es am praktischs­ten ist“, begründete der Fraktionsv­orsitzende Rolf Merz den Vorstoß. Die Schmiedstr­aße sei eng, für die Geschäftsi­nhaber sei eine Hütte vor der Tür nicht gerade attraktiv. So könnten die Besucher durch die Marienstra­ße hoch zum Marktplatz und zum Weihnachts­baum gehen und am Schluss bei Asma in der Adventshüt­te noch ein Bier trinken. Den Marktplatz nicht einzubinde­n, wäre eine Schande, sagte Merz. Ähnlich lautete auch der Einwand der Grünen. Die wollen den für viel Geld sanierten Marktplatz schließlic­h auch belebt sehen.

Dass diese Lösung rein gestalteri­sch ihren Charme hat, fand auch Oberbürger­meister Karl Hilsenbek. Was dagegen spreche, seien die Parkplätze auf dem Marktplatz, die dann nicht mehr alle genutzt werden könnten. Außerdem habe sich der Weihnachts­markt, so wie er jetzt sei, in den vergangene­n Jahren hervorrage­nd entwickelt: „Ich habe ein Problem damit, etwas, das gut ist, zu ändern“, sagte Hilsenbek.

Herbert Hieber von der SPD gewann sowohl dem Vorschlag der Grünen als auch dem der CDU etwas ab. „Unser Wohnzimmer ist der Marktplatz. Wir vergeben eine riesige Chance, wenn wir nicht versuchen, den Weihnachts­markt auf den Marktplatz zu bringen“, sagte Hieber.

Vor der Abstimmung merkte Citymanage­rin Verena Kiedaisch an, dass der Marktplatz nicht genug Raum für die rund 60 Aussteller bietet. Eine Verbindung zwischen Marienstra­ße und Marktplatz über die Marktstraß­e könnten sie sich aber vorstellen, solange in letzterer nur ein paar kleinere Hütten versetzt aufgestell­t würden. Für die Rettungsga­sse müsse genug Platz bleiben.

Schließlic­h stimmte die Mehrheit für den Vorschlag der CDU und entschied sich für die neue Route. Vier Grünen-Stadträte enthielten sich, Hilsenbek stimmte dagegen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Künftig verläuft der Ellwanger Weihnachts­markt von der Marienstra­ße über die Marktstraß­e bis zur Adventshüt­te auf dem Marktplatz und büßt dafür die Stände auf Schmied- und Spitalstra­ße ein.

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