Weihnachtsmarkt ändert seine Route
Stadträte entscheiden sich für Hütten auf Marienstraße, Marktstraße und Marktplatz
- Der Weihnachtsmarkt in Ellwangen ist kurz, kompakt und sehr beliebt. Seit etlichen Jahren profitieren Marien-, Schmied- und Spitalstraße vom weihnachtlichen Flair, das die hübsch dekorierten Hütten dort verbreiten. Jetzt hat der Gemeinderat entschieden, die Hütten künftig anders aufzustellen.
Weil die Grünen den Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz beheimaten wollen, stellten sie einen Antrag zur Verlegung des Marktes. Der Vorschlag der Fraktion wurde im Verwaltungsausschuss beraten. Dort hieß es, abwägen: Entweder den neuen Standort am Marktplatz beziehen oder den alten Standort auf Marien-, Schmied- und Spitalstraße beibehalten, wie es auch die Stadtverwaltung vorschlägt. Beide Varianten haben viel für sich, weshalb die Abstimmung mit einem Gleichstand endete.
Nun sollte der Gemeinderat entscheiden, hatte aber auf einmal auch noch eine dritte Variante zur Auswahl, die die CDU-Fraktion einbrachte. Ihre Idee: Die Stände des Weihnachtsmarkts von der Marienstraße bis hoch zur Adventshütte am Marktplatz verlegen und anstatt der Ausläufer Spital- und Schmiedstraße die kurze Marktstraße als Verbindungsstück nutzen.
„Uns ging es um die Frage, wie es am praktischsten ist“, begründete der Fraktionsvorsitzende Rolf Merz den Vorstoß. Die Schmiedstraße sei eng, für die Geschäftsinhaber sei eine Hütte vor der Tür nicht gerade attraktiv. So könnten die Besucher durch die Marienstraße hoch zum Marktplatz und zum Weihnachtsbaum gehen und am Schluss bei Asma in der Adventshütte noch ein Bier trinken. Den Marktplatz nicht einzubinden, wäre eine Schande, sagte Merz. Ähnlich lautete auch der Einwand der Grünen. Die wollen den für viel Geld sanierten Marktplatz schließlich auch belebt sehen.
Dass diese Lösung rein gestalterisch ihren Charme hat, fand auch Oberbürgermeister Karl Hilsenbek. Was dagegen spreche, seien die Parkplätze auf dem Marktplatz, die dann nicht mehr alle genutzt werden könnten. Außerdem habe sich der Weihnachtsmarkt, so wie er jetzt sei, in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt: „Ich habe ein Problem damit, etwas, das gut ist, zu ändern“, sagte Hilsenbek.
Herbert Hieber von der SPD gewann sowohl dem Vorschlag der Grünen als auch dem der CDU etwas ab. „Unser Wohnzimmer ist der Marktplatz. Wir vergeben eine riesige Chance, wenn wir nicht versuchen, den Weihnachtsmarkt auf den Marktplatz zu bringen“, sagte Hieber.
Vor der Abstimmung merkte Citymanagerin Verena Kiedaisch an, dass der Marktplatz nicht genug Raum für die rund 60 Aussteller bietet. Eine Verbindung zwischen Marienstraße und Marktplatz über die Marktstraße könnten sie sich aber vorstellen, solange in letzterer nur ein paar kleinere Hütten versetzt aufgestellt würden. Für die Rettungsgasse müsse genug Platz bleiben.
Schließlich stimmte die Mehrheit für den Vorschlag der CDU und entschied sich für die neue Route. Vier Grünen-Stadträte enthielten sich, Hilsenbek stimmte dagegen.