Die passende Dekoration für jeden Anlass – Muss das sein?
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Wenn ich morgens vom Gezwitscher der Vögel geweckt werde und es überall sprießt und grünt, kann ich nicht anders, dann will ich den Frühling einfach in die Wohnung holen. Hier ein paar Osterglocken im schönen Topf, da ein paar bunt bemalte Ostereier oder auch einfach ein Strauß Tulpen auf dem Tisch – und schon ist gute Laune garantiert. Es muss ja nicht gleich der Porzellan-Hase mit Henkelkorb auf Spitzendeckchen sein. Der hätte angesichts der Ostervorfreude meiner Kinder sowieso eine sehr begrenzte Lebenserwartung. Apropos: Von Kindern kann man sich bezüglich Oster-Deko wunderbar inspirieren lassen, schließlich vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht ein gebasteltes oder gemaltes Kunstwerk aus dem Kindergarten mitbringen. Den ganzen OrigamiSchneeglöckchen, KlopapierrollenEierbechern, Wolle-auf-Papierund Osterhasen-Gemälden kann man sich sowieso nicht entziehen, also warum nicht einfach in den Osterschmuck integrieren? Auch beim Eierbemalen findet man in kleinen Kindern begeisterte Helfer. Zerbrochene Eier und Farbe an den Wänden – geschenkt. Dass die kinderlose Nachbarin osterhäschenmäßig die Nase rümpft angesichts des Geschnipsels namens Fensterbild in unserem Küchenfenster, ist mir da herzlichst egal. s.schababerle@schwaebische.de
Also gut, wenn die Enkelkinder zu Ostern kommen, werden gekochte Eier gefärbt. Die muss der Opa dann allerdings alleine essen, denn sie sind hart, kalt und leider auch von innen bunt. Das mögen die Kinder nicht. Und Oma Birgit zieht sowieso ein Gesicht – angesichts der anschwellenden Osterdekoration.
Im Café in meiner Straße, wo die Damen fein ihr Himbeertörtchen naschen, hängen seit gestern grinsende Keramik-Osterhasen in eierförmigen Fesselballons. Wer denkt sich so etwas aus? Und in unserer geliebten Salumeria, dem Steh-Italiener um die Ecke, da hockt vor der Salami ein Velours-Riesenhase im Orange der 1970er-Jahre. Ja, die gute Oster-Deko ist oft schon bejahrt
Von Sarah Schababerle Von Birgit Kölgen
und wird immer wieder hervorgeholt – obwohl sie den Zeiten nicht so verlässlich trotzt wie Christbaumkugeln.
Auch in meinem Keller, ich gestehe es, gibt es eine Kiste mit lustig bedruckten, aber total muffig riechenden Pappeiern sowie einer Sammlung von Hasenpaaren (Männlein und Weiblein passend), die ich in Phasen von Geschmacksverirrung erworben habe. Aber die Hasen bleiben in der Kiste, die Muff-Eier werden entsorgt, basta!
Oh, jetzt habe ich so ein schlechtes Gewissen, dass ich zur Beruhigung ein Schoko-Ei essen muss. Sorry, Osterhase! beilagenredaktion@schwaebische.de
Den Frühling in die Wohnung holen. Was macht der Hase im Eierballon?!!