Statt Ostereier: der Ehrmann-Nagel
Woanders gibt’s zu Ostern jede Menge Ostereier, in Aalen ist das zumindest für diejenigen, die in der FreiluftGastronomie tätig sind – und das sind bekanntermaßen nicht wenige – anders: Die haben rechtzeitig zum Fest goldfarbene Nägel bekommen. Vor ihren Kneipen und Cafés ins Pflaster getrieben. Nicht, damit die Wirte wissen, wo der Hammer hängt (das wissen sie vielleicht jetzt auch), sondern damit sie endgültig und wahrhaftig eingehämmert bekommen, wo ihre vermeintlich grenzenlose Freiheit endet, Tische und Stühle einfach so hinzupflanzen.
Gülden schimmern sie in der Mittagssonne in der Fußgängerzone, die Nägel – wobei das Wort schimmern hier absolut bewusst verwendet ist. Denn schon beim ersten Wölkchen ist es vorbei mit dem Schimmern, und man muss auch wegen des reichlich bemessenen Abstands schon genau hinschauen, wo er denn nun sitzt, der Nagel. Spitze Zungen sollen ihm übrigens, in Anlehnung an den im Rathaus letztlich Verantwortlichen für die ganze Aktion, schon die Fachbezeichnung Ehrmann-Nagel gegeben haben. Und dass die Nagelkunst ausgerechnet auf Ostern hin vollends ihre Blüten getrieben hat, kommt in der Stadt der Spitzärsche und des Spitzarschens – Sie wissen schon: Spitz auf Spitz, Arsch auf Arsch – sicher nicht von ungefähr. Schließlich zeichnen Nagel wie Osterei aus, dass sie immerhin eine Spitze gemeinsam haben.
Nun gilt es aber auch, den Erfolg der Nagelei (bitte nicht „Nagel-Ei“lesen) mittels Kontrollen abzusichern. Sonst war die ganze Aktion nämlich für den .... – genau, siehe oben: Spitz auf Spitz, ... (ard)