Ipf- und Jagst-Zeitung

Spiel aus der Krise - für beide Teams

1. FC Heidenheim möchte beim Tabellenle­tzten Karlsruher SC den Bock umstoßen

- Von Timo Lämmerhirt

- Der 29. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga soll nun also endlich der Wendepunkt nach der lange Wochen andauernde­n Talfahrt beim 1. FC Heidenheim werden. Da bleibt die Frage, ob Gegner und Gastgeber Karlsruhe, das mit einem Bein schon in der 3. Liga steht, Aufbaugegn­er oder das i-Tüpfelchen auf die FCH-Krise werden wird. Anstoß ist am Ostersonnt­ag um 13.30 Uhr. „Wenn ich mir vorher schon überlegen würde, ob der Gegner jetzt für uns ungünstig ist oder nicht, würde mir das vorher schon Energie entziehen. Es ist egal, welcher Gegner kommt“, sagt FCH-Trainer Frank Schmidt, räumt aber ein: „Man kann sagen, dass es extrem undankbar ist, weil der Gegner definitiv angeschlag­en ist. Umgekehrt kann man es positiv sehen, denn der Gegner muss gegen uns gewinnen. Da werden wir womöglich mehr Räume bekommen.“

Rückrunden­kellerduel­l

Die Rückrunden­tabelle liest sich für die Mannschaft von Frank Schmidt wie ein Horrorklas­siker von John Sinclair: nur ein Sieg, vier Unentschie­den und satte sechs Niederlage­n stehen hier für den FCH zu Buche. Damit steht man in dieser Tabelle auf dem vorletzten Platz, nur Würzburg ist schlechter. Ja, richtig, selbst Karlsruhe, mit 22 Punkten abgeschlag­enes Schlusslic­ht, hat im selben Zeitraum einen Zähler mehr als die Kicker von der Brenz geholt. Ein echtes Kellerduel­l somit in diesem Segment. Kaum zu glauben, wenn man sich die Hinrunde anschaut, die stärkste in der Vereinsges­chichte, als man als Tabellenvi­erter abschloss. Trübsal blasen verbietet sich in Heidenheim aber weiterhin.

Beim Schlusslic­ht Karlsruher SC hat Mark-Patrick Meister vor knapp zwei Wochen für den erst in der Winterpaus­e verpflicht­eten Mirko Slomka übernommen und soll das scheinbar Unmögliche noch möglich machen. Schmidt kennt den ehemaligen U-17-Trainer des KSC. „Er war bei unserem Trainerleh­rgang dabei, ich kenne ihn ganz gut. Er hat gleich mächtig etwas verändert. Aber klar, es kommt ein Gegner auf uns zu, der Probleme hat. Karlsruhe muss gegen uns gewinnen, um da unten überhaupt noch einmal eine Chance zu haben. Das ist Existenzka­mpf pur“, sagt Schmidt zur bevorstehe­nden Aufgabe und deutet gleich an, dass seine Mannschaft den KSC sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen wird. Vor allem müsse man die Fehlerquel­len, die zuletzt häufiger aufgetrete­n sind, minimieren. „Wir müssen auswärts wieder dahin kommen, das gute Verteidige­n und die guten offensiven Aktionen bis zum Schluss durchzuzie­hen“, fordert Schmidt. Das werde in Karlsruhe die Hauptaufga­be sein. Schmidt wünscht sich, dass seine Mannschaft die guten Sachen aus dem Dresden-Spiel (1:2-Niederlage) und dem Bochum-Spiel (0:0) gepaart mit zum KSC transporti­ert, um den ersten Dreier seit dem 11. Februar (2:0-Erfolg in Würzburg) einzufahre­n. „Wir müssen weitermach­en. Mit dem nächsten Sieg haben wir unser Saisonziel erreicht. Jetzt haben wir wieder die nächste Chance“, rechnet Schmidt vor. Tatsächlic­h wird man auch in dieser Saison nicht die ominöse 40-PunkteMark­e knacken müssen, um ein weiteres Jahr im Fußball-Unterhaus verweilen zu dürfen, dazu sind einfach zu viele Mannschaft­en rund um den Relegation­splatz involviert.

Kleindiens­t trifft, FCH siegt

Beim bislang letzten Erfolg in Würzburg übrigens hat auch Stürmer Tim Kleindiens­t das letzte Mal getroffen und seinen sechsten Saisontref­fer markiert. Die Leihgabe des SC Freiburg weiß natürlich um seine persönlich­e Torflaute, sagt aber: „Eines ist klar: Wir machen das nicht extra.“Kleindiens­t würde sich nicht wehren, wenn ein Treffer seinerseit­s wieder einen Sieg für seine Mannschaft bedeuten würde. „Es wäre schön, mal wieder zu treffen. Ich würde am liebsten in jedem Spiel ein, zwei oder drei Tore schießen. Leider ist das kein Wunschkonz­ert. Wir arbeiten aber daran, dass wir Stürmer wieder treffen“, so der 21-Jährige, den man nur allzu gerne auch in der kommenden Saison im Heidenheim­er Trikot sehen würde, wie es der Vorstandsv­orsitzende Holger Sanwald schon mehrfach artikulier­t hat. Die Gespräche laufen und werden noch laufen, der Fokus wird nun jedoch zunächst auf den KSC gelegt. Kleindiens­t: „Der Knoten muss einfach platzen, Der Ball muss mal wieder hinter die Linie fallen.“

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FOTO: DPA An ihm liegt es selten, dass es mit den Punkten nichts wird: Heidenheim­s Kapitän Marc Schnattere­r spielt eine starke Saison, möchte nun aber mit seinem Team beim Schlusslic­ht Karlsruher SC endlich den ersten Dreier nach über zwei Monaten einfahren.

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