Sanierung der Feldwege kostet Stödtlen richtig Geld
Besichtigung zeigt den zum Teil mangelhaften Zustand der Wege – Ohne Zuschüsse läuft gar nichts
(afi) - Der Gemeinderat Stödtlen hat am Donnerstag nicht nur dem Windpark Freihof einen Besuch abgestattet. Das Gremium hat auch das rund 60 Kilometer umfassende, in Teilen marode Feldwegenetz der Gemeinde unter die Lupe genommen.
Wie Bürgermeister Ralf Leinberger bei der zweieinhalbstündigen Tour verdeutlichte, müsste die Gemeinde allein für die Sanierung der Hauptverbindungwege rund 3,8 Millionen Euro in die Hand nehmen. Das habe die Planung des von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüros Hellers an den Tag gebracht.
Da die Gemeinde eine solche Summe derzeit nicht stemmen könne, seien die Gemeinderäte gefordert, entsprechende Prioritäten zu setzen. Welcher Feldweg hat es am nötigsten, welcher kann warten oder sogar zurückgebaut werden?
Insgesamt machte der Bus am Donnerstag zehnmal Halt. Begonnen wurde die Besichtigung mit dem Weg 115 bei der Berlismühle. Dieser Weg befindet sich laut Aussage von Ingenieur Helmut Ludwig vom Büro Heller aktuell noch in einem „befriedigenden Zustand“; es gebe derzeit keinen Handlungsbedarf. Station zwei war am Breitweiher. Hier waren sich die Räte und der Planer einig, dass eine Sanierung in Form einer Einschotterung ausreicht.
Es folgten die Stationen drei bis zwölf. Diese Wege befänden sich zum Teil in einem mangelhaften Zustand und müssten deshalb dringend saniert werden, erklärte Helmut Ludwig. Schuld seien unter anderem Baumwurzeln, die den Straßenbelag stellenweise in die Höhe gehoben hätten. Diesem Problem könne man mit so genannten Wurzelschutzfolien Einhalt gebieten, führte der Experte aus.
Feldweg unter Denkmalschutz
Die rund 40 Jahre alten Wege seien aber nicht nur durch Baumwurzeln geschädigt. Es gebe auch vielfach Verdrückungen, betonte Ludwig. Vor allem durch die immer schwerer werdenden landwirtschaftlichen Fahrzeuge.
Eine besondere Herausforderung stelle der Verbindungsweg nördlich von Eck am Berg bis zur Durchfahrt zur K 3210 da. Diese Straße liegt direkt auf dem Limesweg, hat eine überdurchschnittliche Bedeutung und steht bedingt durch den Limes unter Denkmalschutz. Was eine Sanierung nicht günstiger macht.
Bürgermeister und Räte waren sich einig, dass das umfangreiche Maßnahmenpaket nur mit Hilfe von Zuschüssen umgesetzt werden kann. Die Verwaltung soll nun auszuloten, was an finanziellen Hilfen und Förderungen möglich ist. Zunächst soll aber in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen eine Prioritätenliste für die zu sanierenden Feldwege erstellt werden. Mit dieser Liste soll Bürgermeister Leinberger dann beim Regierungspräsidium in Stuttgart vorstellig werden.