Kein Preisverfall beim gebrauchtem Diesel
Abgas-Skandal und Diskussion um Fahrverbote bislang ohne große Auswirkungen
(dpa) - Die Wertverluste von gebrauchten Dieseln sind trotz der aufgeflammten Diskussion um Fahrverbote für ältere Fahrzeuge nicht größer geworden. Für einen drei Jahre alten Diesel etwa bekam ein Halter im März einen Restwert von 55,7 Prozent des ursprünglichen Listenneupreises, wie aus einer Untersuchung der Deutschen Automobil Treuhand GmbH hervorgeht.
Vor einem Jahr lag dieser Wert mit 55,2 Prozent ähnlich hoch. Anfang des Jahres – also bevor die Debatte über Fahrverbote für Diesel etwa in Stuttgart an Fahrt aufnahm – waren es 56 Prozent. Für einen vergleichbaren Benziner betrug der ermittelte Restwert im März 56,5 Prozent. Die Daten werden ermittelt, indem rund 18 000 Autohändler in Deutschland Informationen an die DAT übermitteln, sobald ein Auto verkauft wird. Der befürchtete Preisverfall bei Dieselautos hat sich damit bislang nicht eingestellt. Der Bundesverband freier Kfz-Händler ging zunächst davon aus, dass sich die Preise um 10 bis 20 Prozent nach unten bewegen könnten. Auch Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen, dass die Zahl der Besitzumschreibungen im März 2017 (237 737) leicht höher lag als im Vorjahresmonat (225 694).
Die baden-württembergische Landesregierung hatte im Februar Fahrverbote ab dem Jahr 2018 in Stuttgart angekündigt, um der hohen Feinstaub- und Stickoxid-Belastung in der Landeshauptstadt Herr zu werden. Details dazu sollen am 6. Mai veröffentlicht werden.
Was nicht so sehr den Kunden, wohl aber den Händlern allerdings zu schaffen macht, ist die größere Zahl von Tagen, die die Autos auf ihrem Hof stehen. Lag sie vor einem Jahr noch bei 85 Tagen für Diesel, so ist sie im März 2017 auf 98 angestiegen. Bei Benzinern ging es von 86 auf 89 Tage nach oben.