Doppelname
Auch im Angebot: Schwaben, Staufen, Rheinschwaben und Alemannien
Mit dem Inkrafttreten der Landesverfassung bekam der Südweststaat 1953 auch einen offiziellen Namen. Die Frage, wie das neue Land denn nun heißen solle, hatte die Bevölkerung und die Politiker mehrere Monate lang beschäftigt. Zahlreiche Vorschläge wurden gemacht, Zeitungen veranstalteten Umfragen, honorige Professoren wurden zurate gezogen und Bürger diskutierten in Leserbriefen. Skurrile und humorvolle Vorschläge machten die Runde, mit am höchsten wurden jedoch die historisch begründeten Namensformen Schwaben, Staufen, Rheinschwaben und Alemannien gehandelt. Gegen jeden dieser Vorschläge gab es allerdings Argumente. Keiner konnte letztlich die historische Vielfalt des Landes und seiner Bevölkerung treffend in sich vereinen. Den Vorschlag Baden-Württemberg fanden viele hingegen fantasielos. Am Ende standen sich bei der Namensgebung zwei Gruppen gegenüber: Die einen lehnten einen Doppelnamen prinzipiell ab, weil das Land so nicht zur Einheit finden könne. Die anderen argumentierten für den Doppelnamen mit der historischen Bedeutung der beiden Länder Baden und Württemberg. Man wählte schließlich mit BadenWürttemberg den kleinsten gemeinsamen Nenner, wohl auch, weil man nicht erneut Salz in die Wunden der Südweststaatgegner reiben wollte. Bei der Namensgebung wurde Baden der Vortritt gelassen – zum einen, weil man das neue Land vom ehemaligen Württemberg-Baden unterscheiden wollte, und zum anderen wohl, um die Badener, die sich mit dem Zusammenschluss so schwer getan hatten, versöhnlich zu stimmen.