Windräder: Rechenberger wollen nicht alles klaglos hinnehmen
Der Projektierer WindEnergien informiert die Einwohner über die Windkraftanlagen und erläutert den Baufortschritt
(mab) - Über 100 Bürger Rechenbergs sind zur Vor-Ort-Informationsveranstaltung der Firma WindEnergien gekommen. Viele äußerten ihre Bedenken gegen die Windkraftstandorte. Mitarbeiter der Firma WindEnergien versuchten die Bedenken zu mildern.
Es war ein friedliches Aufeinandertreffen der beiden beteiligten Parteien auf der Baustellenführung im Windpark Rechenberg. Auf der einen Seite die Vertreter der Firma WindEnergien aus Kirchheim unter Teck, auf der anderen Seite protestierende Bürger. Alexander Wiethüchter, Manfred Pawlita und Jochen Kreidenweiss von der Firma WindEnergien waren sichtlich bemüht auf die Argumente und Bedenken der Bürger aus Rechenberg einzugehen. Gleichzeitig aber verteidigten die Firmenvertreter mit ihrer eigenen Argumentation die Standortwahl der drei neuen Windräder bei Rechenberg.
Das Problem, das der kleine Ort hat, ist offensichtlich. In 2000 Meter Entfernung zum Ort stehen gut sichtbar bereits zehn Anlagen des Windparks Ellwanger Berge. Nun sollen in Kürze auf der gegenüberliegenden Seite in nicht mal 800 Metern Entfernung weitere drei Windkraftanlagen in Betrieb gehen. „Dann sind wir umzingelt von Windrädern“, meinten die Einwohner. Da sei es auch nur ein kleiner Trost, dass die Anträge für den Bau zweier weiterer Windräder von der Firma WindEnergien zurückgenommen worden sind. „Nur, zurückgenommen heißt noch lange nicht abgelehnt“, sagten die Anwesenden. Diesem Argument können Wiethüchter, Pawlita und Kreidenweiss nicht ganz wiedersprechen, erwidern aber: „Derzeit stellt sich für uns diese Frage nicht“, so die Drei einstimmig.
Während Kreidenweiss die technischen Details der Anlagen erläuterte, sprachen Pawlita und Wiethüchter von der politischen Intention der Windkraft und der Verfahrensweise vom Bauantrag bis zur Bauausführung. In der anschließenden Diskussion bildete sich ein Einvernehmen zum Thema Nachtbefeuerung der Anlangen zwischen Firma und Bürgern ab. Nachts, so die Meinung beider Seiten, müssen die roten Warnleuchten der Windräder für die Flugsicherung, nicht permanent leuchten, sondern könnten zum Beispiel radargesteuert bei Annäherung von Flugzeugen angehen. Somit wäre die „Diskobeleuchtung“, durch das rote Leuchtfeuer, vom Tisch. Darüber entscheiden müssen allerdings die zuständigen Behörden und hier müsse man mit Nachdruck daran arbeiten diese von der Notwendigkeit der Nachtabschaltung zu überzeugen.
Schattenwurf und Geräuschemission waren weitere Themen beim Zusammentreffen. Ersteres werde technisch verhindert, letzteres liege innerhalb der zulässigen Grenzwerte bei Tag und bei Nacht. Bei aller guter Diskussionsgrundlage, so richtig scheinen die Einwohner Rechenbergs der Situation noch nicht zu trauen. Eher ist die Bereitschaft, gegen die Inbetriebnahme des Windparks Rechenberg vorgehen zu wollen, in den Köpfen der meisten Einwohner zumindest noch lebendig.
Ein Video gibt es unter www.schwaebische.de/windparkrechenberg