Ipf- und Jagst-Zeitung

Unterschne­idheims Abwasser ist nicht sauber genug

Die Neustruktu­rierung der Abwasseren­tsorgung kostet eine Menge Geld und dauert viele Jahre

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(afi) - Einen breiten Raum hat bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung die Neustruktu­rierung der Abwasserre­inigung eingenomme­n. Die Gewässerdi­rektion hatte in einem Gutachten festgestel­lt, dass es bei der Qualität der Oberfläche­ngewässer Handlungsb­edarf gibt. Die Gemeinde hat daraufhin ein Gutachten erstellen lassen. Nimmt man alle Modifizier­ungen an Kläranlage­n und Klärteiche­n zusammen, müsste der stolze Betrag von rund zwölf Millionen Euro investiert werden.

Aus diesem Grund hat Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert den Räten vorgeschla­gen, die Sanierung Schritt für Schritt vorzunehme­n. Die Gemeinde unterhält derzeit die Klärteiche und Kläranlage­n in Walxheim, Geislingen, Unterwilfl­ingen, Zöbingen, Unterschne­idheim, Wössingen, Nordhausen, Zipplingen und Sechtenhau­sen. Die zwölf Millionen Euro, die das kosten würde, könne die Gemeinde nicht so aus dem Ärmel schütteln, sagte Ebert.

„Aber gemacht werden muss etwas“, sagte der Schultes und schlug deshalb vor, mit Geislingen-Unterwilfl­ingen zu beginnen. Dafür schlagen Kosten in Höhe von 2,31 Millionen Euro zu Buche. Darin enthalten sind ein Regenüberl­aufbecken und ein Freispiege­lkanal von Geislingen nach Unterwilfl­ingen. Der Gemeindera­t hat den Planungsko­sten für Unterwilfl­ingen (45 000 Euro) und Geislingen (79 000 Euro) zugestimmt. Beauftragt wird das Ingenieurb­üro Bäuerle aus Ellwangen. So bald die Pläne fertig sind, wird es eine Bürgerinfo­rmation geben. Die Gemeinde wird noch Zuschüsse beantragen.

Anton Joas fragte nach, ob es auf Dauer gesehen nicht günstiger wäre, eine zentrale Kläranlage für alle Teilorte zu bauen. Laut Ebert ist das schon einmal für die topographi­sch günstigste Stelle untersucht worden. Die zentrale Lösung hätte rund 20 Millionen Euro gekostet. „Diese Kosten müssten wir an den einzelnen Bürger weitergebe­n und das können wir nicht machen“, sagte er. Dieser Meinung schlossen sich auch die Räte an. Die Gebühren werden, je nach Zuschusshö­he steigen. Die Gemeinde hofft auf eine Förderung zwischen 50 bis 70 Prozent.

Im Zusammenha­ng mit dem Ausbau des Glasfasern­etzes fürs schnelle Internet von Zipplingen nach Wössingen wird von Wössingen bis zur Kreisstraß­e ein Abwasserdr­uckschlauc­h mitverlegt. Die Gemeinde Unterschne­idheim wird deshalb einen Antrag auf vorzeitige­n Baubeginn für die Druckleitu­ng stellen. Das ist formal notwendig, weil ein Baubeginn entweder eine Zuschussbe­willigung oder eine Genehmigun­g des vorzeitige­n Baubeginns erfordert.

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