Rat will mit Windkraft-Gegnern sprechen
Diskussion soll ohne Öffentlichkeit stattfinden
- Rund 240 Unterschriften sind für einen sofortigen Baustopp der Windkraftanlagen des Windparks Rechenberg zusammengekommen. Das berichtet Bürgermeister Matthias Strobel seinen Gemeinderäten in der Sitzung am Montagabend. Die Bürgerinitiative „Gegenwind“hatte die Liste beim Informationstag des Unternehmens Windenergien überreicht.
„Aus Sicht der Verwaltung können wir rechtlich keinen Stopp veranlassen, das könnte nur das Landratsamt“, sagt Strobel. Die Gemeinde sei schlicht und ergreifend nicht zuständig. Für zwei weitere Anlagen seien die Anträge bereits von der Firma zurückgezogen worden. „Weitere Anträge könnten wir allerdings auch nicht verhindern“, sagt er.
Die Firma habe aber zugesichert, dass sie nicht vorhabe, weitere Anlagen zu bauen. Vor allem nicht, ohne vorher mit der Gemeinde und den Gegnern zu sprechen. Mindestens ein Widerspruch sei beim Landratsamt eingegangen, berichtet Strobel weiter. Entschieden sei aber noch nichts.
Das Thema treibt viele in der Gemeinde um. So kommen aus dem beinahe voll besetzten Zuschauerraum immer wieder Zwischenrufe. Strobel weist seine Bürger darauf hin, dass sie zwar zuhören, allerdings nicht mitdiskutieren dürften.
Gemeinderat Markus Esterle bringt einen Vorschlag zur Güte: „Ich will mich mit den Gegnern zusammensetzen und darüber sprechen“, sagt er. Die weiteren Räte stimmen dem zu. Allerdings solle das Treffen ohne die Windenergie-Firma ablaufen – zumindest vorerst. Bei weiteren Gesprächen, sollte es sie geben, wolle man sie dann mit ins Boot holen.
Allerdings soll der runde Tisch ohne Öffentlichkeit stattfinden. „Wir setzen nicht wieder vor sechs Jahren an, es hat dazu genügend öffentliche Sitzungen gegeben“, sagt Strobel. Warum der Widerstand erst so spät komme, fragt sich einer der Räte. „Wir hätten nichts anders entscheiden können, als wir es haben“, sagt er. Dem schließt sich der Bürgermeister an.