Mehr Geld gefordert für Streuobstwiesen
(lsw) - Die Besitzer von Streuobstwiesen im Südwesten verlangen mehr Geld vom Land für die Pflege der Flächen. So macht sich der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft (LOGL) für einen Fonds stark, um die Mostobstpreise zu stützen, wie Geschäftsführer Rolf Heinzelmann in Stuttgart mitteilte. In ihn solle auch das Land einzahlen sowie die Fruchtsaftindustrie und andere Beteiligte. Die Preise für 100 Kilogramm Mostobst dürften nicht mehr unter zwölf Euro fallen. Je nach Jahr bekomme der Ablieferer zwischen acht Euro und zwölf Euro.
Geschäftsführer Heinzelmann und auch die Verbände NABU und BUND verwiesen darauf, dass mindestens 20 Euro pro Doppelzentner Obst erforderlich seien, um betriebswirtschaftlich sinnvoll wirtschaften zu können. „Gute Produkte brauchen einen fairen Preis“, sagte Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
So ein Fonds ist im von Peter Hauk (CDU) geführten Agrarministerium bislang kein Thema. Eine Sprecherin sagte lediglich: „Initiativen der Branche, bei denen es um den Erhalt von Streuobstwiesen auf der einen Seite, vor allem aber um mehr Wertschätzung und Wertschöpfung von Streuobst geht, begrüßt das Land grundsätzlich.“Das Land setze sich für den Erhalt und die Förderung bereits stark ein und dies wolle es auch künftig tun. „Allerdings beginnen die Haushaltsberatungen erst, und diesen können wir nicht vorgreifen“, sagte Hauks Sprecherin weiter.
Heinzelmann sagte, die Förderanträge des Landes seien zu kompliziert und deshalb für manche abschreckend. So zahlt das Land zum Beispiel über fünf Jahre maximal 30 Euro pro Baum. Baden-Württemberg hat mit mehr als 100 000 Hektar Streuobstwiesen europaweit die bedeutendsten Bestände.