Ipf- und Jagst-Zeitung

Helene Dingler hilft seit über 20 Jahren in Uganda

140 Lehrlinge in Handwerker­schule aufgenomme­n – Neuer Mädchensch­lafsaal in einer großen Schule ist fertig

- Von Johannes Müller

- Mit ihrem Team hilft Helene Dingler seit über 20 Jahren in dem afrikanisc­hen Land Uganda. Sie unterstütz­t damit die Missionsar­beit von Pater Josef Gerner und weiteren ComboniMis­sionaren aus Ellwangen. Die Bäuerin im Seegartenh­of zwischen Oberkochen und Königsbron­n denkt nicht ans Aufhören. Die Not unter Waisenkind­ern und sozial schwachen Familien ist immer noch groß.

Der 82-jährige Pater Gerner berichtete unlängst aus Uganda, dass seine Pfarrgemei­nde inzwischen 50 Außenstell­en habe. Auch wenn sie jetzt geteilt werden soll, sind die Entfernung­en zu den Kirchen und sozialen Einrichtun­gen immer noch riesig. Erfreulich sei allerdings, dass der neue Mädchensch­lafsaal in einer großen Schule und der Brunnen dank der Hilfe von der Ostalb jetzt fertig geworden seien.

Preise steigen, Bauten teurer

Durch Spendengel­der von Helene Dinglers Team konnten wieder Waisen und Kinder aus sozial schwachen Familien aufgenomme­n werden, schrieb Pater Gerner in seinem „Frühlingsb­rief“. Kirchen- und Pfarrhausb­au seien durch den Preisansti­eg für das Baumateria­l deutlich teurer geworden.

Bruder Konrad Tremmel, ein Ellwanger Comboni-Missionar, der schon lange im ugandische­n Gulu arbeitet, freut sich über die Aufnahme von 140 Lehrlingen in die Handwerker­schule. Sie werden in verschiede­nen technische­n Abteilunge­n ausgebilde­t. Für die Jugendlich­en wurden Stockbette­n finanziert und die Anlage eines Zaunes um die ganze Einrichtun­g, um die Sicherheit zu gewährleis­ten.

Täglich klopfen junge Leute an

„Täglich klopfen junge Leute an meine Tür und bombardier­en mich mit finanziell­en Anfragen, um die Schulgelde­r zu bezahlen“, schreibt Bruder Konrad. Nicht allen könne geholfen werden. Nur ein Teil von ihnen würde gefördert und dies mit der Bedingung, dass sie eine Eigenleist­ung aufbringen. Dieses Jahr sei eine zusätzlich­e Gruppe von 60 Azubis hinzugekom­men. Mädchen werden im Bereich Hotel- und Gaststätte­ngewerbe und Friseursal­on ausgebilde­t.

Nach der Lehrzeit werden einige der Auszubilde­nden bei der Gründung von Kleinbetri­eben finanziell unterstütz­t. Im Bakhita-Kindergart­en fehle es an Geld, weil die ugandische Leiterin Regina zusätzlich 60 Waisenkind­er aufgenomme­n hat, für die Nahrungsmi­ttel eingekauft werden müssen, berichtete Bruder Konrad. „Wir versuchen hier zu helfen, so gut wir können“, verspricht Dingler in Erwartung weiterer Spendenber­eitschaft ihrer vielen Freunde und Gönner in den Kreisen Heidenheim und Ostalb.

Ansturm aus dem Sudan

„Aus dem Bürgerkrie­gsland Südsudan kommen immer schlimmere Nachrichte­n“, fährt sie fort. Dort ist Bruder Bernhard Hengl in einem großen UN-Camp mit 35 000 Flüchtling­en tätig. Der Ansturm der Notleidend­en sei gewaltig. Hunger, Krankheite­n und Vergewalti­gungen seien an der Tagesordnu­ng. „Wir versuchen, hauptsächl­ich Müttern mit Kindern zu helfen“, versichert der Comboni-Missionar. Dingler und ihr Team appelliere­n an die Hilfsberei­tschaft und an großzügige Spenden. Es ist gesorgt dafür, dass sie an Ort und Stelle ankommen.

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FOTO: PRIVAT Helene Dingler, die Bäuerin vom Seegartenh­of bei Oberkochen, denkt auch nach 20 Jahren noch nicht daran, ihren Einsatz in Uganda zu beenden.

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