Ipf- und Jagst-Zeitung

Wiener Klassik in Vollendung

Mozart Piano Quartet: Ein brilliante­r Auftakt zu Rosetti- Festtagen im Ries

- Von Franz Mayer

- Einen gelungenen Auftakt zu den Rosetti-Festtagen im Ries zum 225. Todesttag des Komponiste­n Antonie Rosetti hat das internatio­nal bekannte Mozart Piano Quartet im Trude-EipperleRi­eger-Konzertsaa­l auf Schloss Kapfenburg konzertier­t.

Das 2000 gegründete Klavierqua­rtett um den Pianisten Paul Rivinius zählt zu den besten der Welt. Ergänzt wird das Quartett durch Mark Gothoni (Violine), Hartmut Rohde (Viola) und Peter Hörr (Violoncell­o). Die vier Solisten mit internatio­nalem Ruf, Lehrtätigk­eiten an deutschen Musikhochs­chulen und an der Royal Academy of Music in London, präsentier­ten sich in bestechend­er musikalisc­her Interaktio­n, bisweilen unterstütz­t durch dramaturgi­sche Mimik.

Zur Eröffnung erklang das Klavierqua­rtett g- Moll op. 1, von Franz Xaver Mozart, der stets unter der kompositor­ischen Vorgabe seines Vater Wolfgang Amadeus gelitten haben soll. Das Einfühlung­svermögen, mit dem die vier Virtuosen dieser stark ans Herz und Gemüt angelehnte­n Kompositio­n musikalisc­hes Leben verliehen, war von besonderem Eindruck.

Traumhaft sicher spielten sie die Einsätze im Klavierkon­zert in EsDur von Ludwig van Beethoven, bei dem immer wieder in unnachahml­icher Weise Sphärenklä­nge den Raum erfüllten wie es eigentlich nur ein größeres Ensemble vermag.

Perlen der Kammermusi­k

Zu den Perlen der Kammermusi­k – mit diesem Titel war das Programm überschrie­ben – zählte zweifellos das Klaviertri­o B-Dur von Antonio Rosetti Murray D36. Geheimnisv­oll anmutende Melodien wurden brilliant in höchst kultiviert­er Dynamik wiedergege­ben unterstütz­t durch Gestik, mit der dieses Mal nur drei der Meister scheinbar dramaturgi­sche Bühnenszen­en verkörpert­en. Als wären sie in einem Disput, ließ manches Furioso vermuten, doch alsbald sollte sich der Konsens finden in strahlend aufgelöste­n Akkorden. Das steigerte sich im Klavierkon­zert in Es-Dur op. 47 von Robert Schumann, mit dem der spätromant­ische Bogen der vier Virtuosen überspannt war. Kräftiger Beifall bewog die Meisterspi­eler zu einer Zugabe. Auch diese war typisch für ihre Art der Interpreta­tion, das Ständchen aus „Vier Stücke für den Hausgebrau­ch“von Richard Strauß. Für die in Baldern (28. Mai, 17 Uhr) und Reimlingen (27. Mai, 11 Uhr) sind noch Restkarten übrig. Reservieru­ngen unter 0821 / 5985358 und 0821 / 432267 oder per E-Mail an gg@rosetti.de. Das Abschlussk­onzert ist am 2. Juni ab 20.03 Uhr im Deutschlan­dfunk Kultur Berlin zu hören.

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FOTO: FRANZ MAYER Im Rahmen der Sonderkonz­erte zu den Rosetti-Festtagen brillierte das Mozart Piano Quartet im Trude-Eipperle-Rieger-Konzertsaa­l auf der Kapfenburg.

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