CR7 droht drastische Strafe
Weltfußballer Ronaldo wegen Steuerhinterziehung angeklagt
(SID/AFP/dpa) - Er gilt als Reichster seiner Zunft und ist nicht nur für seine Fußballkünste, sondern auch für sein großes Ego bekannt. Doch jetzt droht Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo auch maximaler Ärger – mit der spanischen Justiz. CR7, wie der portugiesische Star von Real Madrid sich zu Vermarktungszwecken in einer Kombination aus Initialen und Trikotnummer nennt, soll laut spanischer Staatsanwaltschaft 14,7 Millionen Euro am spanischen Fiskus vorbei geschleust haben. Die Behörde stellte am Dienstag Strafanzeige.
Die Staatsanwaltschaft in Madrid wirft Ronaldo vor, die gigantische Summe über Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln und in Irland hinterzogen zu haben. Dem 32-Jährigen drohe wegen insgesamt vier Steuervergehen eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren sowie eine Geldstrafe von mindestens 28 Millionen Euro, schätzte der Verband der Steuerexperten des spanischen Finanzministeriums.
Den amtlichen Angaben zufolge geht es um Millionen-Einnahmen aus Bildrechten, die Ronaldo zwischen 2011 und 2014 „bewusst“dem Fiskus verschwiegen haben soll. Für den Steuerbetrug habe Ronaldo gemeinsam mit Beratern im Jahr 2010 – ein Jahr nach seinem Wechsel von Manchester United zu Real – die Briefkastenfirmen geschaffen.
Vor einiger Zeit hatte ein vom Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“angeführtes internationales MedienNetzwerk vorwiegend in Spanien tätige Fußballstars in Berichten über Steuertricks und Briefkastenfirmen in Steueroasen genannt. Die Informationen waren von der Enthüllungsplattform „Football Leaks“zur Verfügung gestellt worden. Ronaldo soll demnach sogar Einnahmen in Höhe von insgesamt mindestens 150 Millionen Euro nicht angemeldet haben.
In der Anklage werden ihm nun vier Fälle der Steuerhinterziehung zur Last gelegt. Ronaldo soll seine Einnahmen aus Bild- und Werberechten für die Jahre zwischen 2011 und 2014 lediglich mit 11,5 Millionen Euro angegeben haben, in Wahrheit aber in diesem Zeitraum fast 43 Millionen Euro verdient haben.
Der nach Angaben des US-Magazins „Forbes“bestbezahlte Sportler der Welt, der in der vergangenen Saison rund 83 Millionen Euro eingestrichen haben soll, wäre nach dem argentinischen Superstar Lionel Messi der zweite Superstar, der in Spanien wegen Steuervergehen in die Schlagzeilen geraten ist.
Messi musste Strafe zahlen
2016 hatte Spaniens Oberster Gerichtshof eine 21-monatige Gefängnisstrafe gegen den Superstar des FC Barcelona verhängt. Messi war gemeinsam mit seinem Vater Jorge Horacio verurteilt worden, da beide mittels Scheinfirmen Steuern in Höhe von insgesamt 4,16 Millionen Euro hinterzogen hatten. Messi musste aber nicht hinter Gitter, da Gefängnisstrafen unter zwei Jahren für Ersttäter in Spanien üblicherweise nicht vollstreckt werden. Er kam mit einer Geldstrafe von zwei Millionen Euro davon.