Einige Landwirte trifft es hart
Hagelschauer sorgen in Teilen von Ellwangen und im Virngrund für erhebliche Schäden
- Das schwere Unwetter am Sonntagnachmittag hat deutliche Spuren in Ellwangen und seinen Teilorten hinterlassen. Während einige Stadtteile am Sonntag glimpflich davon gekommen sind, traf es andere, wie die Rote-Kreuz-Siedlung, schwer. Auch in Eigenzell, Hardt und Rattstadt hat der Hagelschauer kräftig gewütet. Beinahe handtellergroße Eisbrocken sorgten hier für zum Teil ganz erhebliche Schäden. Neben Autobesitzern traf es vor allem einige Landwirte hart.
Die Bilder und Videos, die uns Leser bereits am Sonntag auf unserer Facebookseite in großer Zahl schickten, ließen Böses erahnen. Und tatsächlich: Das Unwetter am Sonntag ist nicht für alle gut ausgegangen. Zwar meldeten sowohl die Polizei wie auch die Feuerwehr keine unwetterbedingten Einsätze im Ellwanger Stadtgebiet. Gleichwohl hat der Hagelschauer in der Stadt und im Umland Schäden verursacht.
So etwa in der Rot-Kreuz-Siedlung, wo sich viele Autobesitzer bereits direkt nach dem Unwetter dran machten, die zum Teil heftig demolierten Dächer ihrer Fahrzeuge mit Handykameras abzufotografieren, um den Schaden für die Versicherung zu dokumentieren. Einige dieser Autobesitzer wurden am Montag in der BAGWerkstatt vorstellig. Wobei die BAG, angesichts der dramatischen Bilder aus dem Netz, mit einem deutlich größeren Ansturm gerechnet hatte, erklärte eine Mitarbeiterin des Ellwanger Autohauses auf Nachfrage unserer Zeitung. Noch seien es nur „vereinzelte Kunden“, die wegen eines Hagelschadens vorfahren würden, hieß es.
Getroffen hat das Unwetter auch einige Landwirte. Hubert Kucher, Kreisvorsitzender des Bauernverbands Ostalb, war am Montag im Ellwanger Stadtgebiet unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er fand Felder vor, die vom Hagel zum Teil komplett zerschlagen worden sind. So etwa bei Eigenzell, wo ein Rapsfeld kurz vor der Ernte mehr oder minder total vernichtet worden ist. Auf anderen Äckern sei mit erheblichen Ernteausfällen zu rechnen. Auf einem Maisfeld, ebenfalls nahe Eigenzell, seien 90 Prozent der Blattmasse durch die Hagelbrocken stark beschädigt worden. Die Pflanzen stehen hier zwar noch einigermaßen gerade und sehen optisch gut aus. Tatsächlich sind sie aber so schwer angeschlagen, dass man wohl auch hier mit einem Ertragsausfall von bis zu 40 Prozent rechnen muss, schätzt Kucher. Er rät Landwirten eindringlich dazu, sich gegen Unwetterschäden, wie Hagel oder Starkregen, zu versichern. Wer als Landwirt daran spare, spare in Zeiten des Klimawandels an der falschen Stelle.
Weitere Unwetterschäden wurden außerdem vom Campingplatzbesitzer „Sonneneck“am Haselbach in Ellenberg gemeldet. Ein Ehepaar aus der Schweiz erwischte es bei der Anfahrt zum Haselbach; ein Hagelkorn torpedierte den Wohnwagen des Paares und sorgte für ein faustgroßes Loch in der vorderen Scheibe. Einem abgestellten Opel Zafira wurde auf dem Campingplatz durch den Hagel die hintere Fahrzeugscheibe zerschossen. Bei einigen Vorzelten wurden die Planen zerstört. An weiteren Autos wurden kleinere Hagelschäden, registriert. „Letztendlich sind wir aber doch noch einigermaßen glimpflich davongekommen“, sagt Campingplatzbetreiber Gebhard Uhl.
Des Weiteren ist es durch das Unwetter lokal zu Telefon- und Internetausfällen gekommen. In Abtsgmünd soll es diesbezüglich noch am Montag einige Probleme gegeben haben.