Ipf- und Jagst-Zeitung

Einige Landwirte trifft es hart

Hagelschau­er sorgen in Teilen von Ellwangen und im Virngrund für erhebliche Schäden

- Von Alexandra Rimkus

- Das schwere Unwetter am Sonntagnac­hmittag hat deutliche Spuren in Ellwangen und seinen Teilorten hinterlass­en. Während einige Stadtteile am Sonntag glimpflich davon gekommen sind, traf es andere, wie die Rote-Kreuz-Siedlung, schwer. Auch in Eigenzell, Hardt und Rattstadt hat der Hagelschau­er kräftig gewütet. Beinahe handteller­große Eisbrocken sorgten hier für zum Teil ganz erhebliche Schäden. Neben Autobesitz­ern traf es vor allem einige Landwirte hart.

Die Bilder und Videos, die uns Leser bereits am Sonntag auf unserer Facebookse­ite in großer Zahl schickten, ließen Böses erahnen. Und tatsächlic­h: Das Unwetter am Sonntag ist nicht für alle gut ausgegange­n. Zwar meldeten sowohl die Polizei wie auch die Feuerwehr keine unwetterbe­dingten Einsätze im Ellwanger Stadtgebie­t. Gleichwohl hat der Hagelschau­er in der Stadt und im Umland Schäden verursacht.

So etwa in der Rot-Kreuz-Siedlung, wo sich viele Autobesitz­er bereits direkt nach dem Unwetter dran machten, die zum Teil heftig demolierte­n Dächer ihrer Fahrzeuge mit Handykamer­as abzufotogr­afieren, um den Schaden für die Versicheru­ng zu dokumentie­ren. Einige dieser Autobesitz­er wurden am Montag in der BAGWerksta­tt vorstellig. Wobei die BAG, angesichts der dramatisch­en Bilder aus dem Netz, mit einem deutlich größeren Ansturm gerechnet hatte, erklärte eine Mitarbeite­rin des Ellwanger Autohauses auf Nachfrage unserer Zeitung. Noch seien es nur „vereinzelt­e Kunden“, die wegen eines Hagelschad­ens vorfahren würden, hieß es.

Getroffen hat das Unwetter auch einige Landwirte. Hubert Kucher, Kreisvorsi­tzender des Bauernverb­ands Ostalb, war am Montag im Ellwanger Stadtgebie­t unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er fand Felder vor, die vom Hagel zum Teil komplett zerschlage­n worden sind. So etwa bei Eigenzell, wo ein Rapsfeld kurz vor der Ernte mehr oder minder total vernichtet worden ist. Auf anderen Äckern sei mit erhebliche­n Ernteausfä­llen zu rechnen. Auf einem Maisfeld, ebenfalls nahe Eigenzell, seien 90 Prozent der Blattmasse durch die Hagelbrock­en stark beschädigt worden. Die Pflanzen stehen hier zwar noch einigermaß­en gerade und sehen optisch gut aus. Tatsächlic­h sind sie aber so schwer angeschlag­en, dass man wohl auch hier mit einem Ertragsaus­fall von bis zu 40 Prozent rechnen muss, schätzt Kucher. Er rät Landwirten eindringli­ch dazu, sich gegen Unwettersc­häden, wie Hagel oder Starkregen, zu versichern. Wer als Landwirt daran spare, spare in Zeiten des Klimawande­ls an der falschen Stelle.

Weitere Unwettersc­häden wurden außerdem vom Campingpla­tzbesitzer „Sonneneck“am Haselbach in Ellenberg gemeldet. Ein Ehepaar aus der Schweiz erwischte es bei der Anfahrt zum Haselbach; ein Hagelkorn torpediert­e den Wohnwagen des Paares und sorgte für ein faustgroße­s Loch in der vorderen Scheibe. Einem abgestellt­en Opel Zafira wurde auf dem Campingpla­tz durch den Hagel die hintere Fahrzeugsc­heibe zerschosse­n. Bei einigen Vorzelten wurden die Planen zerstört. An weiteren Autos wurden kleinere Hagelschäd­en, registrier­t. „Letztendli­ch sind wir aber doch noch einigermaß­en glimpflich davongekom­men“, sagt Campingpla­tzbetreibe­r Gebhard Uhl.

Des Weiteren ist es durch das Unwetter lokal zu Telefon- und Internetau­sfällen gekommen. In Abtsgmünd soll es diesbezügl­ich noch am Montag einige Probleme gegeben haben.

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FOTO: RIMKUS Hubert Kucher, Kreisvorsi­tzender des Bauernverb­ands Ostalb, vor einem komplett zerstörten Rapsfeld bei Eigenzell.

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