David Storl wird nur Zehnter
(SID/dpa) - Ein Jahr nach Platz sieben bei Olympia in Rio hat Kugelstoßer David Storl die nächste bittere Pleite erlebt. Nach einer schwachen Leistung verpasste der 27 Jahre alte Leipziger das WM-Finale um drei Zentimeter und wurde mit 20,80 Metern nur Zehnter. „Das war einfach ein Scheiß-Wettkampf“, fluchte der Olympia-Zweite von 2012.
Der Weltmeister von 2011 und 2013 fand nie in den Wettkampf und kam nicht annähernd an seine Saisonbestleistung von 21,87 heran. „Es war kein mentales, sondern ein technisches Problem – es war mein drittschlechtester Wettkampf in diesem Jahr“, sagte der Schützling von Trainer Sven Lang und war ratlos: „Das darf bei einer WM nicht passieren.“
In der Qualifikation war Storl mit 21,41 Metern noch zweitbester Mann hinter dem Neuseeländer Tomas Walsh gewesen, der im Finale alle Amerikaner hinter sich ließ und mit 22,03 erstmals Gold gewann. Silber holte sich Joe Kovacs (USA) mit 21,66 vor dem Kroaten Stipe Zunic (21,46).
Der Vorkampf sollte Storl eigentlich Selbstvertrauen geben, doch im Finale zeigte der 125-Kilo-Mann Nerven: Die beiden ersten Versuche waren ungültig, der dritte war viel zu kurz. Aus und vorbei! „Er war übermotiviert und hat technische Fehler gemacht“, sagte Trainer Lang: „20,83 muss man hinkriegen. Wie will man jemanden nach so einem Wettkampf aufbauen?“
Auch Deutschlands Laufhoffnung Konstanze Klosterhalfen verpasste das Finale über 1500 Meter, Hanna Klein qualifizierte sich dagegen überraschend für den heutigen Endlauf. Die 20-jährige Klosterhalfen kam nach 4:06,58 Minuten als Achte ihres Halbfinals ins Ziel, die 24-jährige Klein aus Schorndorf (4:04,45) war zuvor auf Platz fünf gelaufen.
Klosterhalfen zahlte Lehrgeld, ihre Taktik, sich früh vom Feld abzusetzen, ging nicht auf, am Ende wurde sie von der Weltspitze noch überholt. „Das war so geplant, aber die anderen sind auch saustark“, sagte sie: „Ich dachte, es reicht so, aber wenigstens habe ich alles gegeben.“Auf die 5000 Meter will sie verzichten.