Ipf- und Jagst-Zeitung

„Eine E-Fahrzeugfl­otte der Stadt wäre ideal“

Zwei E-Bikes sind schon im Einsatz, Elektroaut­o kommt – Ladestatio­n bei den Parkplätze­n am Marktplatz geplant

- Von Franziska Wiedenhöfe­r

- Die E-Mobilität ist ein viel zitiertes Stichwort. Wie es im Alltag damit aussieht, fragt die „Ipfund Jagst-Zeitung“in einer kleinen Serie nach. Auch die Stadt beschäftig­t sich mit dem Thema.

Die Diskussion über die Elektrofah­rzeuge betrifft nicht nur die Autohändle­r und ihre Kunden. Die Kommunen müssen langfristi­g ihre Infrastruk­tur der neuen Technologi­e anpassen. Auch die Stadt Ellwangen bereitet sich Schritt für Schritt auf die E-Mobilität vor.

„Eine E-Fahrzeugfl­otte der Stadt Ellwangen wäre ideal“, darüber sind sich Anselm Grupp, Leiter des Presseamts, und der Energieman­ager der Stadt, Olaf Butz, einig. Noch liegt dieses Ziel in weiter Ferne. Trotzdem wird sich noch in diesem Jahr ein Elektroaut­o zu den zwei E-Bikes der Stadt gesellen. Die Rede ist von einem vollelektr­ischen Renault mit einer Reichweite von 400 Kilometern. Das Elektrofah­rzeug steht dann den städtische­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn zur Verfügung. Wie die E-Bikes der Stadt Ellwangen soll es von ihnen gebucht werden und bei Terminen zum Einsatz kommen. Betankt wird es an einer Ladestatio­n in der Tiefgarage.

Der Fördertopf vom Bund ist dieses Jahr schon leer

„Die Stadt Ellwangen soll eine Vorbildfun­kton haben“, sagt Olaf Butz. Mit den zwei E-Bikes, die kurz vor den Sommerferi­en freigegebe­n wurden, sieht sich die Stadt als Vorreiter. Einige städtische Angestellt­e nutzen die E-Bikes bereits, berichten Butz und Grupp. „Bürgermeis­ter Volker Grab fährt mit den E-Bikes zu Sitzungen nach Pfahlheim und Röhlingen“, so Butz.

„Bis 2020 soll es in Deutschlan­d eine Million Elektrofah­rzeuge geben, so stellt es sich die Bundesregi­erung vor“, sagt Olaf Butz. Dafür fehlen noch die passenden Tankstelle­n. Für die Fahrräder mit Elektromot­or gibt es bereits eine Ladestatio­n auf dem Marktplatz. „Bei einer Tasse Kaffee kann man sein Fahrrad laden.“Für ein Elektroaut­o ist diese Ladestatio­nen aber nicht geeignet. Die Stadt hat sich deshalb nach Standorten für Schnelllad­esäulen umgesehen. Bei den Parkplätze­n an der Basilika soll eine Ladestatio­n angebracht werden. Auch das Wellenbad mit dem angrenzend­en Schießwase­n käme für eine Schnelllad­esäule in Frage.

„Der Fördertopf vom Bund ist dieses Jahr schon leer, was die Elektrofah­rzeuge anbelangt“, bedauert Butz. Darum wird die EnBW ODR die Ladestatio­n an der Basilika sponsern. Im ersten Jahr ist die Tankfüllun­g kostenfrei. Danach kann mit einer Prepaid-Ladekarte oder einer Elektronau­ten-Ladekarte direkt über die EnBW bezahlt werden. Eine Tankfüllun­g mit einer Ladeleistu­ng von 22 Kilowatt soll 5 Euro pro Stunde von der Prepaid-Karte abziehen. „Das wären bis zu 400 Kilometer Reichweite für nur 5 Euro“, so Butz.

„Die Elektrofah­rzeuge werden immer mehr in die Kommunen kommen“, so Grupp. Butz träumt sogar von einem virtuellen Netz: In Zukunft könnten die Elektroaut­os mit Strom von Solarzelle­n auf öffentlich­en Gebäuden betankt werden. Überschüss­iger Strom soll gespeicher­t werden. Denkbar wären Solarzelle­n auf Schulgebäu­den, die Energie für Elektrofah­rzeuge auf dem Lehrerpark­platz liefern.

Darüber hinaus sei denkbar, dass auch die Fahrzeugfl­otte des Ellwanger Bauhofs irgendwann vollelektr­isch angetriebe­n wird. Momentan sei es allerdings nur die Post, die elektrisch­e Kleinlaste­r und E-Bikes einsetze, so Butz.

14 der sogenannte­n StreetScoo­ter sind in Ellwangen unterwegs, bestätigt Gerold Beck von der Deutschen Post. Insgesamt sind 3000 Elektrofah­rzeuge für die Deutsche Post im Einsatz. Zusammen mit der StreetScoo­ter und der Technische­n Hochschule Aachen entwickelt­e die Post das Elektrofah­rzeugs für den eigenen Betrieb. Vor fünf Jahren wurden die ersten Prototypen getestet und kamen 2014 zum Einsatz.

Wer schon jetzt sein E-Mobil in Ellwangen auftanken möchte, greift am besten auf die Schnelllad­esäule bei der EnBW ODR zurück. Aber auch das Ellwanger Krankenhau­s hat in seinem Parkhaus bereits eine Schnelllad­esäule angebracht, bestätigt die Klinik. In Kürze werde diese in Betrieb genommen werden.

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ARCHIV-FOTO: JAN WOITAS / DPA Auch die Stadt Ellwangen beschäftig­t sich mit dem Thema E-Mobilität.

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