„Eine E-Fahrzeugflotte der Stadt wäre ideal“
Zwei E-Bikes sind schon im Einsatz, Elektroauto kommt – Ladestation bei den Parkplätzen am Marktplatz geplant
- Die E-Mobilität ist ein viel zitiertes Stichwort. Wie es im Alltag damit aussieht, fragt die „Ipfund Jagst-Zeitung“in einer kleinen Serie nach. Auch die Stadt beschäftigt sich mit dem Thema.
Die Diskussion über die Elektrofahrzeuge betrifft nicht nur die Autohändler und ihre Kunden. Die Kommunen müssen langfristig ihre Infrastruktur der neuen Technologie anpassen. Auch die Stadt Ellwangen bereitet sich Schritt für Schritt auf die E-Mobilität vor.
„Eine E-Fahrzeugflotte der Stadt Ellwangen wäre ideal“, darüber sind sich Anselm Grupp, Leiter des Presseamts, und der Energiemanager der Stadt, Olaf Butz, einig. Noch liegt dieses Ziel in weiter Ferne. Trotzdem wird sich noch in diesem Jahr ein Elektroauto zu den zwei E-Bikes der Stadt gesellen. Die Rede ist von einem vollelektrischen Renault mit einer Reichweite von 400 Kilometern. Das Elektrofahrzeug steht dann den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Wie die E-Bikes der Stadt Ellwangen soll es von ihnen gebucht werden und bei Terminen zum Einsatz kommen. Betankt wird es an einer Ladestation in der Tiefgarage.
Der Fördertopf vom Bund ist dieses Jahr schon leer
„Die Stadt Ellwangen soll eine Vorbildfunkton haben“, sagt Olaf Butz. Mit den zwei E-Bikes, die kurz vor den Sommerferien freigegeben wurden, sieht sich die Stadt als Vorreiter. Einige städtische Angestellte nutzen die E-Bikes bereits, berichten Butz und Grupp. „Bürgermeister Volker Grab fährt mit den E-Bikes zu Sitzungen nach Pfahlheim und Röhlingen“, so Butz.
„Bis 2020 soll es in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge geben, so stellt es sich die Bundesregierung vor“, sagt Olaf Butz. Dafür fehlen noch die passenden Tankstellen. Für die Fahrräder mit Elektromotor gibt es bereits eine Ladestation auf dem Marktplatz. „Bei einer Tasse Kaffee kann man sein Fahrrad laden.“Für ein Elektroauto ist diese Ladestationen aber nicht geeignet. Die Stadt hat sich deshalb nach Standorten für Schnellladesäulen umgesehen. Bei den Parkplätzen an der Basilika soll eine Ladestation angebracht werden. Auch das Wellenbad mit dem angrenzenden Schießwasen käme für eine Schnellladesäule in Frage.
„Der Fördertopf vom Bund ist dieses Jahr schon leer, was die Elektrofahrzeuge anbelangt“, bedauert Butz. Darum wird die EnBW ODR die Ladestation an der Basilika sponsern. Im ersten Jahr ist die Tankfüllung kostenfrei. Danach kann mit einer Prepaid-Ladekarte oder einer Elektronauten-Ladekarte direkt über die EnBW bezahlt werden. Eine Tankfüllung mit einer Ladeleistung von 22 Kilowatt soll 5 Euro pro Stunde von der Prepaid-Karte abziehen. „Das wären bis zu 400 Kilometer Reichweite für nur 5 Euro“, so Butz.
„Die Elektrofahrzeuge werden immer mehr in die Kommunen kommen“, so Grupp. Butz träumt sogar von einem virtuellen Netz: In Zukunft könnten die Elektroautos mit Strom von Solarzellen auf öffentlichen Gebäuden betankt werden. Überschüssiger Strom soll gespeichert werden. Denkbar wären Solarzellen auf Schulgebäuden, die Energie für Elektrofahrzeuge auf dem Lehrerparkplatz liefern.
Darüber hinaus sei denkbar, dass auch die Fahrzeugflotte des Ellwanger Bauhofs irgendwann vollelektrisch angetrieben wird. Momentan sei es allerdings nur die Post, die elektrische Kleinlaster und E-Bikes einsetze, so Butz.
14 der sogenannten StreetScooter sind in Ellwangen unterwegs, bestätigt Gerold Beck von der Deutschen Post. Insgesamt sind 3000 Elektrofahrzeuge für die Deutsche Post im Einsatz. Zusammen mit der StreetScooter und der Technischen Hochschule Aachen entwickelte die Post das Elektrofahrzeugs für den eigenen Betrieb. Vor fünf Jahren wurden die ersten Prototypen getestet und kamen 2014 zum Einsatz.
Wer schon jetzt sein E-Mobil in Ellwangen auftanken möchte, greift am besten auf die Schnellladesäule bei der EnBW ODR zurück. Aber auch das Ellwanger Krankenhaus hat in seinem Parkhaus bereits eine Schnellladesäule angebracht, bestätigt die Klinik. In Kürze werde diese in Betrieb genommen werden.