„Gewalt erzeugt Gegengewalt“
Josef Mischko fordert beim Antikriegstag zur Abrüstung auf
- Seit 1957 erinnern die Gewerkschaften am ersten September, dem Antikriegstag, daran, dass es dieser Tag war, an dem NaziDeutschland Polen im Jahr 1939 überfallen hat und damit den Zweiten Weltkrieg entfachte. Auch in diesem Jahr hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zur Kundgebung an den Aalener Marktbrunnen eingeladen. Bernhard Richter, evangelischer Pfarrer der Stadtkirche Aalen begrüßte die Zuhörer, die dem schlechten Wetter trotzten und forderte dazu auf, populistischen und rassistischen Bewegungen die Grenzen aufzuzeigen. „Zu einer Friedensvision vor Ort gehört ein friedliches Miteinander mit den Menschen anderer Hautfarbe, Kultur, oder auch Religion.
Die zu leben und dies zu praktizieren, bleibt eine wichtige, friedenspolitische Aufgabe. Wir wollen Bewegungen wie Pegida, AFD, NPD und anderen menschenverachtenden Ideologie die rote Karte zeigen.“
Josef Mischko, DGB-Kreisvorsitzender, gab in seiner Rede zu bedenken, dass weltweit aktuell mehr als 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Wasserarmut oder sozialen Unruhen seien und die Europäer in relativ hohem Wohlstand auf Kosten dieser Menschen leben. Er forderte dazu auf, der Rüstungslobby das Geld zu entziehen um künftige Kriege zu verhindern. und stattdessen die Ausgaben für Entwicklungshilfe stark anzuheben.
Abrüstung in Europa
Weiterhin prangerte der DGB-Vorsitzende die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung an. „Es ist eine Schande, dass auch unsere Bundesregierung es offensichtlich billigt, dass libysche Milizen Flüchtlinge in Lager verfrachten, wo sie weiterhin misshandelt, gefoltert und vergewaltigt werden. Flüchtlingselend wird so nicht bekämpft.“
Stattdessen forderte Mischko eine Afrikapolitik, die afrikanischen Unternehmen den Zugang zum europäsichen Markt gewährt und eine Abrüstung in ganz Europa, „vom Ural bis zum Atlantik“. „Gewalt und Krieg können keinen Frieden schaffen. Gewalt erzeugt Gegengewalt“, gab der DGB-Vorsitzende zu bedenken.
Ein ökumenisches Friedensgebet in der Stadtkirche bildete den Abschluss der Veranstaltung. Musikalisch umrahmt wurde der Antikriegstag von Dieter & Dieter