Dorfplätze für Oberdorf und Aufhausen
Bopfinger Gemeinderat vergibt Arbeiten – Erfreuliche Finanzentwicklung
- Mit Oberdorf und Aufhausen bekommen zwei Bopfinger Teilorte ansprechende Dorfplätze. Der Gemeinderat hat nun den Weg frei gemacht für die Bauarbeiten. Der Stadt kommt dabei zugute, dass die positive Konjunktur mehr Geld in die öffentlichen Kassen spült als ursprünglich erwartet.
Lange haben Aufhausens Ortschaftsrat und Stadtverwaltung miteinander gerungen. Doch nun soll er kommen, der Dofplatz im Bereich Michelfelder Straße, Rosenstraße und Tulpenstraße. Historische Dokumente hätten ergeben, dass hier früher schon der Dorfmittelpunkt Aufhausens lag, so Bürgermeister Gunter Bühler in der Sitzung des Gemeinderats.
Mit dem Abbruch des Gebäudes in der Michelfelder Straße 16 hat die Umgestaltung bereits begonnen. Nun soll das Ufer der Eger neu mit Beton befestigt werden. Mit Pflaster und Asphaltbelag sowie neuen Grünflächen und Bäumen soll der Platz eine hohe Aufenthaltsqualität für Feiern und Zusammenkünfte bekommen. Außerdem werden am Fluss neue Geländer gebaut.
Als einziger Ausschreibungsteilnehmer erhielt die Bopfinger Baufirma Bortolazzi vom Gemeinderat den Auftrag, den Platz für 264 000 Euro umzugestalten. Mit weiteren Arbeiten, die fällig werden, kostet die Maßnahme insgesamt 372 000 Euro, wovon 138 000 Euro als Zuschüsse vom Land fließen. Zusätzlich soll im nächsten Jahr auch die schadhafte Brücke am Dorfplatz erneuert werden. Der Aufhausener Stadtrat Berthold Häußler zeigte sich sehr erfreut. Angesichts von fast 25 Häusern, die in Aufhausen leer stünden, erwarte man sich eine Aufwertung und einen Anschub für das Leben im Dorf.
Einen Dorfplatz bekommt – pünktlich zum 750-jährigen Ortsbestehen 2018 – auch Oberdorf. Genauer gesagt ist es ein Marktplatz, führte Ortsvorsteher Martin Stempfle aus, denn schließlich besitze Oberdorf seit dem 19. Jahrhundert Marktrecht.
Für die Maßnahme werden mehrere Häuser abgerissen, nur das denkmalgeschützte Schächthaus bleibt stehen. Das Egerufer wird mit Natursteinquadern befestigt, Rotdornbäume werden gepflanzt, neue Parkplätze und Geländer entstehen, eine Brücke wird abgerissen. Auch hier gab die Firma Bortolazzi als einzige ein Gebot ab. Allerdings wiesen in dem Angebot einzelne Einheitspreise „eine Steigerung bis zu 33 Prozent gegenüber den ortsüblichen Preisen“auf: Die von der Firma veranschlagten 449 000 Euro seien zu hoch. Deshalb hob der Gemeinderat die Ausschreibung auf, und die Stadt möchte die Leistungen nun einzeln abfragen, möglicherweise anpassen und „bei relevanten Firmen vergeben“.
„50 000 Euro können wir auf jeden Fall reduzieren, wenn wir am Ufer Naturstein statt Beton verwenden“, sagte Bürgermeister Bühler. Auch Stempfle, der sich dafür aussprach, die Anlagen „abgerundeter, geschmeidiger, weniger statisch“zu gestalten, zeigte sich zuversichtlich, dass Kosten reduziert werden können. Er hofft nach wie vor, den Marktplatz zum 1. Mai, spätestens aber zum Festwochenende am 12. und 13. Mai, einzuweihen.
Positives vermeldete Hauptamtsleiterin und kommissarische Kämmerin Marina Gerner, als sie die Jahresrechnung für das Jahr 2016 vorstellte. So hat die Stadt 4,7 Millionen Euro Gewerbesteuern eingenommen – eingeplant waren nur 3,5 Millionen. Obendrein bekam Bopfingen 430 000 Euro mehr Schlüsselzuweisungen vom Land als gedacht, nämlich 6,1 Millionen Euro. Verbaut wurden rund 5,3 Millionen städtische Gelder. Die Verschuldung lag Ende 2016 bei 576 Euro pro Kopf – insgesamt bei 6,8 Millionen Euro. Für 2017 prognostizierte Bürgermeister Bühler einen Schuldenstand von 7,5 Millionen Euro, Ende 2018 könnten es dann 9,5 bis 10 Millionen sein. „Wir wollen unbedingt unter zehn Millionen landen“, so Bühler, der anregte, in den kommenden Gemeinderatssitzungen über geänderte Gebühren für die Musikschule und unterschiedliche Bestattungsformen auf den Friedhöfen zu diskutieren.