Ipf- und Jagst-Zeitung

Hohe Investitio­nen, hohe Schulden

Stadtverwa­ltung bringt Haushaltse­ntwurf für 2018 ein – Stadtplanu­ng, Digitalisi­erung, Mobilität als Schwerpunk­te

- Von Beate Gralla

- Wenn der neue Haushalt eingebrach­t wird, ist die Haushaltsr­ede des Oberbürger­meisters immer auch eine Art Regierungs­erklärung. Und so nutzte Karl Hilsenbek die gemeinsame Sitzung von Gemeindera­t und Ortschafts­räten in Schrezheim dazu, die wichtigste­n Punkte für die nächsten Jahre festzuklop­fen. Das sind Stadtplanu­ng, Digitalisi­erung, Mobilität und Bauprojekt­e wie die Eata, aber auch die Ausweisung von weiteren Baugebiete­n und Gewerbeflä­chen.

Die Landesgart­enschau darf in so einer Regierungs­erklärung natürlich nicht fehlen. Für den OB ist sie die Chance, viele Themen umzusetzen, die im Stadtleitb­ild formuliert sind: Naturerleb­nis, Aufenthalt am Wasser, Sport und Spiel für alle Altersgrup­pen. Das alles könne durch die Gartenscha­u entstehen und den Ellwangern einen dauerhafte­n Mehrwert bringen. Um möglichst viele Ideen zu sammeln, ist in den kommenden beiden Jahren ein Teilnahmew­ettbewerb für je 80 000 Euro geplant, die ersten größeren Ausgaben sind für 2020 (150 000 Euro) und 2021 (eine Million) vorgesehen.

Zur Stadtentwi­cklung gehören auch die Konversion­sflächen der Kaserne. So sollen in der Karl-StirnerStr­aße Einfamilie­nhäuser, Eigentumsw­ohnungen, aber auch bezahlbare Mietwohnun­gen entstehen. Das Spielplatz­konzept soll im Frühjahr vorgestell­t werden, genauso wie das Radwegekon­zept.

Ziel soll eine smarte Stadt bis 2030 sein

Eine Zukunftsau­fgabe sieht der OB in der Digitalisi­erung, räumt aber auch ein, dass die Wirtschaft da weiter sei als die Stadtverwa­ltung. Ziel könnte eine smarte Stadt 2030 sein, die dank vieler Daten intelligen­t gesteuert ist. Ein wesentlich­er Teil sei da die Mobilität. Neben Stadtbus und Car-Sharing könnten Mitfahr-Plattforme­n „Zukunftsmu­sik“sein.

Die Kinderbetr­euung ist ein weiterer Schwerpunk­t. 2018 übernimmt die Stadt Pippilotta samt Personal und will einen Naturkinde­rgarten einrichten. Eine dringende Herausford­erung sei die Schaffung von Kinderbetr­euungsplät­zen, wobei schwer vorherzusa­gen sei, wie viele wirklich gebraucht würden, sagte Hilsenbek. Vergrößert werden die Kindergärt­en Rindelbach (1,1 Millionen Euro), Canisius (Container, 500 000 Euro), die Ganztagesb­etreuung in Pfahlheim kostet 500 000 Euro, Schrezheim bekommt eine Krippengru­ppe und einen Anbau als Bewegungsr­aum (200 000 Euro). In Neunheim werden in den nächsten drei Jahren 700 000 Euro investiert.

Größtes Bauprojekt 2018 ist die Eata mit 3 Millionen Euro (inklusive 500 000 Euro für Grunderwer­b im Kasernenbe­reich), das Baugebiet Karl-Stirner-Straße mit 1,7 Millionen Euro (der OB rechnet mit einer Million Sanierungs­mitteln), die neuen Fachklasse­n im Hariolf-Gymnasium mit 1,5 Millionen Euro (erwarteter Zuschuss 1,2 Millionen Euro), der Breitbanda­usbau mit 750000 Euro sowie die Kreisverke­hre an der AOKKreuzun­g mit 400 000 Euro und der Gerhard-Hauptmann-Straße mit 903 000 Euro. Auch hier rechnet die Stadt mit Zuschüssen von etwa der Hälfte der Kosten. Knapp sind die Bauplätze, sowohl für Firmen als auch für Häuslebaue­r. Hier ist Ellwangen am Limit, neue müssen ausgewiese­n werden. 2018 ist Grunderwer­b für die Baugebiete Traubfeld, Eggenrot, Boltersrot, Neunheim, Gewerbegeb­iet Breiter Weg, Pfahlheim, geplant. Hofäcker in Eigenzell steht ebenfalls an. In Angriff nehmen will der OB auch den Karl-Wöhr-Platz und Methodiusp­latz und das Kunstrasen­feld am Waldstadio­n. Alle Investitio­nen zusammen summieren sich auf 14,8 Millionen Euro.

Ihm sei eine nachhaltig­e Finanzieru­ng wichtig, betonte der OB. Sollten sich die Rahmenbedi­ngungen ändern, werde er sich für eine Änderung des Finanzplan­s einsetzen. Denn am Erhalt des Gestaltung­sspielraum­s auch für künftige Generation­en liege ihm sehr viel, sagte Hilsenbek.

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