Ein Martinusweg für die Ostalb
Eine neue Regionalroute soll die Hauptroute ergänzen – Infoveranstaltung im Bildungshaus
(mab) - Pilgern auf dem Martinusweg – das können Christen vielleicht auch bald im Ostalbkreis. Ein neuer Regionalweg könnte die europäische Mittelroute der Via Sankti Martini bald ergänzen. Bei einer Infoveranstaltung im Bildungshaus Schönenberg haben die Martinusgesellschaft und das katholische Dekanat Ostalbkreis die Pläne dazu vorgestellt.
Der Initiator und Fürsprecher eines Martinusweg im Ostalbkreis, Josef Albrecht von der Martinusgesellschaft, sagte, ein mögliches Wegstück im Ostalbkreis hätte seinen Startpunkt an der Wallfahrtskirche Schönenberg. Die Route würde dann weiter über Rainau und entlang des Limes Richtung Hüttlingen führen und durch das Kochertal weiter Richtung Abtsgmünd, um dort an den Jakobsweg anzubinden. Die katholische Kirchengemeinde Sankt Martinus Schwabsberg/Buch könnte sich den Pilgerweg auch durch ihre Gemeinde vorstellen.
Die Mittelroute des Martinuswegs durch Europa gibt es seit 2016. Sie beginnt im ungarischen Szombathely, der Geburtsstadt des Heiligen Martin, und verläuft durch Österreich, Deutschland, Luxemburg und Belgien bis ins französische Tours, wo der Heilige einst Bischof war und wo er begraben wurde. „Das komplette Wegenetz umfasst bereits über 2500 Kilometer Wegstrecke“, sagte Albrecht.
Feuer und Flamme
Der Theologe ist Feuer und Flamme für die Idee. Auch der Dekanatsrat des katholischen Dekanats Ostsalbkreis hat sich mit den Vorschlägen ausgiebig beschäftigt. „Und jetzt wollen wir mal hören, wie die Idee bei den Vetretern der Kirchengemeinden in der Region ankommt“, sagte Dekanatsreferent Tobias Kriegisch.
Pfarrer Jürgen Zorn und der zweite Vorsitzende der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martinus Schwabsberg/Buch, Max Vogelmann, unterstützen den Vorschlag. Ihre Kirchengemeinde wäre auch bereit, die Pflege des Martinusweges auf dem Gemeindegebiet Rainaus zu übernehmen, zumal in Schwabsberg die Pfarrkirche Sankt Martin einen Anlaufpunkt für Pilger darstellen könnte. „Ich kann mir einen Martinusweg durch Rainau sehr gut vorstellen“, sagte Pfarrer Zorn.
Auch die Verbindung des Limes als Weltkulturerbe mit der Geschichte des Heiligen fanden die Diskussionsteilnehmer reizvoll. „Wir verstehen den europäischen Martinusweg als Pilgerweg und Kulturweg zugleich. Seit 2005 ist die Via Sancti Martini eine eingetragene Kulturstraße des Europarates“, sagte Albrecht.
Die Chancen stehen gut
Die Chancen für eine Verwirklichung eines Martinusweges stehen gut. Kriegisch nimmt die vielen positiven Signale aus den Gesprächen in Ellwangen mit ins Dekanat und wird das Gespräch mit allen von diesem Pilgerweg betroffenen Kirchengemeinden suchen. „Für die Umsetzung brauchen wir die Hilfe vieler Mitmenschen“, so Kriegisch. Doch sei der Aufwand für den Unterhalt des Weges überschaubar. Und Übernachtungsmöglichkeiten für die Pilger gebe es genug. Einen Zeitplan für die Umsetzung wollten Albrecht und Kriegisch nicht nennen, da man noch am Anfang der Planungen stehe.