Baumgräber auf dem Schönenberg
Stadt beteiligt sich an den Kosten für neue Bestattungsmöglichkeiten auf dem Friedhof
– Auf dem Friedhof der Kirchengemeinde Schönenberg gibt es künftig neue Bestattungsmöglichkeiten wie Urnengräber im Pflanzhügel, Rasengräber und Baumgräber. Der Ortschaftsrat Rindelbach hat in seiner Sitzung im Rathaus Schönenberg bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung zugestimmt, dass die Stadt sich mit einem Zuschuss von 50 Prozent an den Gesamtkosten von 138 000 Euro für die Gräber, die Sanierung der Grünmüllanlage und der Friedhofsmauer sowie den Maßnahmen in der Leichenhalle beteiligt.
Am Eingangsbereich, vom Tagungszentrum her, sind zwei Urnenhügel geplant, die Bestattungen von bis zu 150 Urnen ermöglichen. Diese Anlage soll neu angelegt werden. Eine individuelle Gestaltung der Grabstellen ist bei diesen Urnengräbern nicht möglich, eine spätere Pflege ausgeschlossen.
Östlich der Leichenhalle entstehen bis zu 200 Baumbestattungsmöglichkeiten. Der Baumbestand soll um Neupflanzungen ergänzt werden. Die Grabstellen sollen Namensplatten erhalten. Im nordöstlichen Bereich des Friedhofs will die Kirchengemeinde rund 50 Rasenplätze für Erdbestattungen und 38 Rasengräber für Urnen anbieten. Ein Grabstein soll an die Verstorbenen erinnern. Die Pflege der Rasengräber wird übernommen.
Neu gestaltet und erweitert werden die Kindergräber nahe der Kapelle. Der dortige Aufenthaltsbereich soll sich vom restlichen Friedhof absetzen, indem eine Hecke gepflanzt wird. Die Kleinkindergräber sollen am bisherigen Standort erweitert werden. Außerdem sollen zwei Grabfelder für tot geborene Kinder geschaffen werden. Damit haben die Eltern die Möglichkeit, ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Auch Sitzgelegenheiten sollen entstehen. Nach jeder Bestattung kann ein Erinnerungsstein abgelegt werden.
Grabpflege soll möglichst wenig Aufwand verursachen
Die Grünmüllablagestelle soll speziell für ältere Menschen leichter zugänglich gemacht werden. Dafür soll die Friedhofsmauer schmaler gestaltet und durchgängig abgesenkt werden. Eine neue Beleuchtung und Beschallung für 3000 Euro erhält die Leichenhalle, sodass Trauerfeierlichkeiten ansprechender gestaltet werden können. Zwei von drei Kühlzellen werden moderner gestaltet.
Die Kirchengemeinde Schönenberg will die Maßnahmen so schnell wie möglich umsetzen. Zuerst sollen die Rasengräber angelegt werden. Die anderen Vorhaben sollen im Lauf des Jahres 2018 folgen. Viele ältere Menschen würden immer wieder nach Grabstellen fragen, die keinen Pflegeaufwand für die Angehörigen verursachen, heißt es. Anonyme Bestattungen will die Kirchengemeinde jedoch nicht.
Ortsvorsteher Arnolf Hauber (CDU) wies darauf hin, dass bauliche Veränderungen auf kirchlichen Friedhöfen schon in der Vergangenheit von der Stadt zu 50 Prozent bezuschusst worden seien. Das Bestattungswesen sei eine kommunale Aufgabe, werde aber von den Kirchen erledigt.
Gregor Olschewski und Claudia Wagner von den Grünen zeigten sich erstaunt, dass nun auch auf dem Schönenberg Baumbestattung möglich sein soll, zumal der Kirchengemeinderat einen Waldfriedhof im vergangenen Jahr noch abgelehnt hatte. Claudia Wagner wollte einen Sperrvermerk auf die Baumbestattung auf dem Schönenberg, zumal es auf dem Rabenhof einen Ruhehain geben soll. Der Antrag der Kirchengemeinde habe ein „Gschmäckle“, meinte Olschewski.