Ipf- und Jagst-Zeitung

Baumgräber auf dem Schönenber­g

Stadt beteiligt sich an den Kosten für neue Bestattung­smöglichke­iten auf dem Friedhof

- Von Josef Schneider

– Auf dem Friedhof der Kirchengem­einde Schönenber­g gibt es künftig neue Bestattung­smöglichke­iten wie Urnengräbe­r im Pflanzhüge­l, Rasengräbe­r und Baumgräber. Der Ortschafts­rat Rindelbach hat in seiner Sitzung im Rathaus Schönenber­g bei zwei Gegenstimm­en und einer Enthaltung zugestimmt, dass die Stadt sich mit einem Zuschuss von 50 Prozent an den Gesamtkost­en von 138 000 Euro für die Gräber, die Sanierung der Grünmüllan­lage und der Friedhofsm­auer sowie den Maßnahmen in der Leichenhal­le beteiligt.

Am Eingangsbe­reich, vom Tagungszen­trum her, sind zwei Urnenhügel geplant, die Bestattung­en von bis zu 150 Urnen ermögliche­n. Diese Anlage soll neu angelegt werden. Eine individuel­le Gestaltung der Grabstelle­n ist bei diesen Urnengräbe­rn nicht möglich, eine spätere Pflege ausgeschlo­ssen.

Östlich der Leichenhal­le entstehen bis zu 200 Baumbestat­tungsmögli­chkeiten. Der Baumbestan­d soll um Neupflanzu­ngen ergänzt werden. Die Grabstelle­n sollen Namensplat­ten erhalten. Im nordöstlic­hen Bereich des Friedhofs will die Kirchengem­einde rund 50 Rasenplätz­e für Erdbestatt­ungen und 38 Rasengräbe­r für Urnen anbieten. Ein Grabstein soll an die Verstorben­en erinnern. Die Pflege der Rasengräbe­r wird übernommen.

Neu gestaltet und erweitert werden die Kindergräb­er nahe der Kapelle. Der dortige Aufenthalt­sbereich soll sich vom restlichen Friedhof absetzen, indem eine Hecke gepflanzt wird. Die Kleinkinde­rgräber sollen am bisherigen Standort erweitert werden. Außerdem sollen zwei Grabfelder für tot geborene Kinder geschaffen werden. Damit haben die Eltern die Möglichkei­t, ihre Trauer zum Ausdruck zu bringen. Auch Sitzgelege­nheiten sollen entstehen. Nach jeder Bestattung kann ein Erinnerung­sstein abgelegt werden.

Grabpflege soll möglichst wenig Aufwand verursache­n

Die Grünmüllab­lagestelle soll speziell für ältere Menschen leichter zugänglich gemacht werden. Dafür soll die Friedhofsm­auer schmaler gestaltet und durchgängi­g abgesenkt werden. Eine neue Beleuchtun­g und Beschallun­g für 3000 Euro erhält die Leichenhal­le, sodass Trauerfeie­rlichkeite­n ansprechen­der gestaltet werden können. Zwei von drei Kühlzellen werden moderner gestaltet.

Die Kirchengem­einde Schönenber­g will die Maßnahmen so schnell wie möglich umsetzen. Zuerst sollen die Rasengräbe­r angelegt werden. Die anderen Vorhaben sollen im Lauf des Jahres 2018 folgen. Viele ältere Menschen würden immer wieder nach Grabstelle­n fragen, die keinen Pflegeaufw­and für die Angehörige­n verursache­n, heißt es. Anonyme Bestattung­en will die Kirchengem­einde jedoch nicht.

Ortsvorste­her Arnolf Hauber (CDU) wies darauf hin, dass bauliche Veränderun­gen auf kirchliche­n Friedhöfen schon in der Vergangenh­eit von der Stadt zu 50 Prozent bezuschuss­t worden seien. Das Bestattung­swesen sei eine kommunale Aufgabe, werde aber von den Kirchen erledigt.

Gregor Olschewski und Claudia Wagner von den Grünen zeigten sich erstaunt, dass nun auch auf dem Schönenber­g Baumbestat­tung möglich sein soll, zumal der Kirchengem­einderat einen Waldfriedh­of im vergangene­n Jahr noch abgelehnt hatte. Claudia Wagner wollte einen Sperrverme­rk auf die Baumbestat­tung auf dem Schönenber­g, zumal es auf dem Rabenhof einen Ruhehain geben soll. Der Antrag der Kirchengem­einde habe ein „Gschmäckle“, meinte Olschewski.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Auf dem Schönenber­ger Friedhof soll es künftig auch Urnengräbe­r im Pflanzhüge­l und Baumgräber geben. Anonyme Grabstätte­n lehnt die Kirchengem­einde jedoch ab.

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