„ Normannia gewinnt auch mal 1:0“
Timo Zimmer spielte einst bei der Normannia und kehrt mit dem TSV Essingen zurück
- Timo Zimmer ist mit seinem Doppelpack am vergangenen Spieltag maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass Fußball-Verbandsligist TSV Essingen den VfL Pfullingen geschlagen (5:0, d. Red.) und damit seinen Negativtrend vorerst gestoppt hat. Es waren zugleich die ersten beiden Treffer für seinen neuen Arbeitgeber, zu dem er im Sommer von der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach gewechselt war. Doch Zimmer hat auch eine Vergangenheit beim 1. FC Normannia Gmünd, dem kommenden Gegner der Essinger am Samstag (14.30 Uhr). Wie er die Situation vor dem Derby sieht und was er sich vorgenommen hat, verrät er im Interview mit unserem Redakteur Timo Lämmerhirt.
Die ersten beiden Treffer für den TSV dürften für Sie schon eine Erleichterung gewesen sein, oder?
(schmunzelt) Ja, auf jeden Fall. Speziell nach meiner langen Verletzung tat mir das gut. Ich habe mich auch gefreut, dass ich in der ersten Elf gestanden habe. Dass es dann auch noch mit dem wichtigen 1:0 geklappt hat, war dann um so schöner. Darauf hätte ich aber auch gerne verzichtet, wenn man mir dafür zugesichert hätte, dass wir zu Null spielen, denn da haben wir in den vergangenen Partien nicht so geglänzt.
Sie sprechen es an, wie erklären Sie sich diese stattliche Anzahl an Gegentoren?
Das ist schwierig zu beantworten. Wir werden speziell auf diese Situationen immer topvorbereitet, haben dann aber in vielen Spielen, auch gegen vermeintlich schwächere Gegner, stets saublöde Gegentreffer kassiert. Meistens haben wir dann als Mannschaft nicht gut verteidigt. Das kann man auf keinen Fall auf die letzten Fünf münzen, das fängt bei mir vorne an und hört beim Plessi (TSVSchlussmann Philipp Pless, d. Red.) auf. Gegen Pfullingen hat es jetzt endlich mal geklappt.
Sie sind im Sommer aus der Komfortzone Landesliga ins Schönbrunnenstadion gewechselt. Wie bewerten Sie diese Entscheidung nun, kurz vor der Winterpause?
Alleine durch die Trainingsarbeit, die Dennis Hillebrand und Yannick Herkommer (Co-Trainer, d. Red.) anbieten, verbessert man sich ständig, entwickelt man sich weiter. Das Niveau ist extrem hoch. Ich habe eine ziemlich gute Vorbereitung geby spielt und bin dann leider ziemlich lange verletzungsbedingt (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich, d. Red.) ausgefallen. Die zwei Spiele müssen wir jetzt noch möglichst gut über die Runden bringen und dann werde ich in der Rückrunde noch einmal neu angreifen.
Sie waren selbst Spieler der Normannia. Zu welchen Spielern besteht denn noch der Kontakt?
Mit Marvin Gnaase und Marius Nuding bin ich sehr gut befreundet. Wir haben auch eine eigene gemeinsame WhattsApp-Gruppe, in der wir uns dann auch bezogen auf die Spiele immer wieder austauschen oder uns zu Toren beglückwünschen.
Dann waren am vergangenen Wochenende Sie auch einmal einer der Beglückwünschten?
(lacht) Ja, diesmal war das so. In der Saison läuft es aber für Marvin deutlich besser. Ich bin mal gespannt, welche Nachrichten nach dem Der- kursieren werden (lacht).
Die Normannia ist derzeit Vierter, wurde vor der Saison allerdings von vielen Fachleuten als Abstiegskandidat gehandelt. Wie bewerten Sie den Saisonverlauf?
Ich habe die Normannia bei einem Vorbereitungsturnier gesehen und schon da hat man gemerkt, dass sich dort etwas bewegt. Ich glaube, dass Trainer Holger Traub dort wirklich gute Arbeit leistet. Die Gmünder sind vor allem sehr stabil in der Abwehr, was in der Verbandsliga die halbe Miete ist. Die gewinnen ein Spiel auch mal 1:0, während wir immer gefühlt vier bis fünf Tore schießen müssen, wenn wir gewinnen wollen. Wir haben uns darauf vorbereitet, eine stabile Abwehr knacken zu müssen.
Ist die Normannia Favorit am Samstag?
Das ist eine Fangfrage, oder (schmunzelt)? Wenn wir so auftreten wie zuletzt gegen Pfullingen, mannschaftlich geschlossen, dann denke ich, dass wir der Favorit sind. Fußballerisch geht bei uns noch mehr. Das ist aber auch unser Anspruch. Das derzeitige Tabellenbild spiegelt nicht das wider, was wir uns selbst vorgenommen hatten.
Wie sehen Sie Ihre Chancen auf einen Startelfeinsatz?
Wenn unser Trainer denkt, dass die erfolgreiche Elf vom vergangenen Wochenende auch die Normannia schlagen kann und ich nicht abgrundtief schlecht trainiere, dann sind meine Karten sicherlich nicht die schlechtesten. Vielleicht agiert er aber auch in einer anderen Taktik, dann spiele ich vielleicht nicht.
Gemeine Frage zum Abschluss: wie endet die Partie?
Aufgrund meiner vorherigen Antworten muss ich ja nun einen Tipp nehmen, bei dem die Null steht (lacht). Dann sage ich 2:0 für uns.