Reifeprüfung wartet
Ostalbkegler aus Schwabsberg starten mit einem Heimspiel gegen rumänischen Meister Cluj in die Königsklasse
(an) - Mit dem Gewinn des ersten internationalen Titels beim NBC-Pokal in München hat sich Erstligist KC Schwabsberg erneut für die Champions-League im Kegelsport qualifiziert. Bei dem beeindruckenden 7:1Finalsieg gegen den SKC Staffelstein haben Schwabsbergs Kegler überragenden Kegelsport gebotenund treffen nun an diesem Samstag auf den Rumänischen Meister.
Deutschland wird im laufenden Champions-League-Wettbewerb zudem durch Zerbst und Vizemeister Bamberg vertreten. Die Zerbster starten mit einem Heimspiel gegen den italienischen Vizemeister ASKC Fugger Sterzing. Victoria Bamberg muss in Südtriol beim Meister KK Neumarkt antreten. Mit dem rumänischen Meister CS CFR Cluj haben die Ostwürttemberger in der ersten Runde der Königsklasse, nach dem ungarischen Meister Szegedi TE (2015) und der slowakischen Weltklassemannschaft aus Podbrezova (2016) erneut ein interessantes Los gezogen.
Interessanter Gegner
Die Rumänen konnten sich als siebter im Wettbewerb der Landesmeister (Weltpokal) für die ChampionsLeague qualifizieren. Allein die Vorfreude auf diesen Gegner hielt sich zunächst aufgrund des extremen Reiseweges in Grenzen. Noch nie hatte eine Gästemannschaft eine weitere Anreise.
Abgesehen vom finanziellen Faktor, die Aufwendungen betragen etwa das Doppelte des sonst Üblichen, aus sportlicher Sicht, ein echtes Hammerlos. Eine wirklich interessante Aufgabe, die den Schwaben da ins Haus steht. Beide Clubs verfügen über bekanntermaßen spielstarke Teams mit einer ganzen Reihe exzellenter Einzelkönner. Der größte Trumpf beider Teams ist jedoch deren spielerische Ausgeglichenheit. Man kennt sich bestens, der rumänische Meister aus Cluj, der 300 000 Einwohner zählenden Metropole im Herzen Rumäniens und der deutsche Pokalsieger und „NBC-Pokal-Champion 2017“aus der 3 500-Seelen-Gemeinde im Ostwürttembergischen. Gleich zwei Mal trafen beide Mannschaften 2015 beim Europapokal im niederbayerischen Straubing aufeinander.
In der Qualifikation und im Finale. Cluj (3847 Kegel) beendete die Qualifikation auf Platz eins, unmittelbar dahinter Schwabsberg mit 3812 Kegeln. In den Halbfinals gelang es den Ostwürttembergern den Spieß umzudrehen, denn da hatte man mit 3739:3698 Kegeln die Nase vorn. Im Finale sicherten sich die Rumänen dann allerdings mit 3887:3757 Kegeln den Titel. Beide Teams schenken sich leistungsmäßig absolut nichts. Sie sind sehr kompakt besetzt und agieren spielerisch auf sehr hohem Niveau.
Beinahe erwartungsgemäß findet man die Gäste auch in der neuen Saison auf Tabellenrang eins wieder. Mit Petrut Ovidiu Mialcioiu, Robert Merza und Dumitru Virgil Dorin stehen gleich drei aktuelle Nationalspieler in den Reihen des rumänischen Meisters. Ein Umstand der Schwabsberg aber kaum aus der Ruhe bringen wird. Die Leistung der Mannschaft stimmt, trotz der Auftaktniederlage in Zerbst und dem Patzer gegen Staffelstein.
Am vergangenen Wochenende gelang ein 7:1-Auswärtserfolg bei den ambitionierten Keglern vom KRC Kipfenberg. Dass die „ChampionsLeague“ihre ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten hat, mussten die Kegler von der Ostalb im vergangenen Jahr, allerdings in schmerzhafter Weise, gegen die Weltklassemannschaft aus Podbrezova erfahren. Da fehlte am Ende nur ein halber von 48 möglichen Punkten zum Sprung in die 2. Runde.
„Die Ligabegegnung gegen Kipfenberg hat gezeigt, dass wir voll im Plan liegen. Nur wenn wir gegen Cluj unsere Hausaufgabe ebenso ordentlich erledigen, dürfen wir uns Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen. International kann man sich keine Fehler erlauben. Das haben wir im vergangenen Jahr gegen Podbrezova schmerzhaft erfahren müssen“, sagt Schwabsbergs Kapitän Reiner Buschow.