„Da muss dringend etwas getan werden“
Freundeskreis Uganda unterstützt Aidswaisen - Haus muss renoviert werden
- Die Farbe blättert von den Wänden, das Dach und die Dachrinnen sind marode, die Möbel abgewohnt: So sieht es gerade in einem Teil des Motherhouse, einem Waisenhaus in Masaka, Uganda, aus.
Hier wohnen Mädchen und junge Frauen, die ein oder zwei Elternteile durch Aids verloren haben. Auch die Räumlichkeiten von Anne Namuddu, der über 80-jährigen langjährige Leiterin des Hauses, liegen im renovierungsbedürftigen Trakt des Hauses.
Seit fast 50 Jahren unterstützt der „Freundeskreis Uganda“mit Sitz in Aalen das Waisenhaus. Gegründet wurde er von Paul Heusel. Dieser hat damals Anne Namuddu, eine ugandische Studentin der Sozialarbeit, kennengelernt. Sie hat in Freiburg studiert und in Aalen ein Praktikum bei der Caritas gemacht. Um in Uganda zu helfen, gründete man den Freundeskreis.
Paul Heusel, der Vater von Florian Heusel, ist mittlerweile verstorben. Nach seinem Tod waren seine Kinder sich sicher: Es muss weitergehen. Schließlich sind sie mit dem Hilfsprojekt für Uganda aufgewachsen. Heute betreuen Florian Heusel als erster Vorsitzender und zwei seiner Brüder den Verein. Stefan kümmert sich um die Geschäftsführung und finanzielle Themen, Pirmin ist der stellvertretende Vorsitzende. Im vergangenen Jahr konnte mit Hilfe von Spenden aus unserer Weihnachtsaktion ein neues Haus für die Jungen gebaut werden (wir haben berichtet). Ein kompletter Neubau für diesen Trakt ist zwar nicht nötig, trotzdem war sich Stefan Heusel nach seinem Besuch in Uganda sicher:„Da muss dringend etwas getan werden.“Alles sei auf dem Stand wie vor 40 Jahren. „Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und das Klima in Afrika wird einfach alles schneller marode“, erklärt Florian Heusel.
Grundstück für die Landwirtschaft
Ursprünglich war geplant, ein neues Auto für das Waisenhaus anzuschaffen. Eine Renovierung sei aber dringender, sind sich die Brüder einig. So müsse man Dach und Dachrinnen reparieren, die Wände streichen, Böden erneuern sowie alte Möbel austauschen. Zudem gebe es die Möglichkeit, ein Stück Land, das neben dem bestehenden Grundstück liegt, dazu zu kaufen und die kleine Landwirtschaft, die zum Waisenhaus gehört, zu erweitern. Man baut Kochbananen, das Hauptnahrungsmittel in Uganda an und hält unter anderem Hühner und zwei Kühe, Kreuzungen aus afrikanischen und europäischen Kühen. „Die geben mehr Milch als die einheimischen Tiere“, erklärt Heusel. Die Selbstversorgung ist wesentlich günstiger, als wenn man alle Lebensmittel kaufen würde. „In Uganda hat es das ganze Jahr über etwa 23 bis 24 Grad, so dass eigentlich immer etwas wächst“, sagt Florian Heusel.
Die Gesamtkosten werden sich auf etwa 30 000 Euro belaufen. 9 000 Euro konnte der Freundeskreis bereits durch Spenden aufbringen, etwa 20 000 Euro fehlen noch, dass der Bau starten kann.