Westhausener freuen sich auf Drogeriemarkt
Gemeinderat stimmt zu – Nein zu Feststadl und Kleinbiogasanlage
- Kein Feststadl in Westerhofen und keine Kleinbiogasanlage im Wasserschutzgebiet: Der Gemeinderat Westhausen hat in seiner jüngsten Sitzung beiden Baugesuchen das Einvernehmen verweigert. Ein Drogeriemarkt hingegen darf sich – bei drei Gegenstimmen – in der Gemeinde ansiedeln.
Das Baugesuch für einen Feststadl mit Eingangsüberdachung in Westerhofen hatte das Landratsamt bereits vorgeprüft und als nicht zulässiges Vorhaben bewertet, weil es an diesem Standort als störender Gewerbebetrieb einzustufen sei. Dieser Ansicht folgte auch der Gemeinderat schon aus Rücksicht auf die Bürger und auch wegen der engen Verkehrsverhältnisse an dieser Stelle. Er erteilte das Einvernehmen zu dem Bauvorhaben nicht.
Markt hat Sogeffekt
Ein weiteres Baugesuch betraf die Errichtung eines Lebensmittelfilialbetriebs und eines Drogeriemarktes im Gewann In der Waage. Zufahrt und Erschließung seien gesichert, so Hauptamtsleiter Markus Knoblauch. Bürgermeister Herbert Witzany fügte hinzu, dass derzeit Gespräche mit den Anliegern und den Nachbargemeinden geführt werden. Die Verwaltung könne sich die Erteilung des Einvernehmens vorab vorstellen.
Gemeinderat Martin Häring fragte sich, ob das Bauvorhaben in Westhausen als weiterer Markt notwendig sei. Die Fläche könnte einer anderweitigen Verwendung zugeführt werden. Gemeinderat Benno Müller stellte sich dem Vorhaben nicht entgegen, doch ihm wäre ein Betrieb mit Arbeitsplätzen lieber gewesen. Gemeinderat Eberhard Viert sah einen Sogeffekt, der viele Kunden anziehe, wovon auch die anderen Märkte profitieren werden. Bürgermeister Witzany gab bekannt, dass der Bauherr eine Marktanalyse erstellt und sich für Westhausen als interessanten Standort ausgesprochen habe. Er geht deshalb davon aus, dass der Lebensmittelund Drogeriemarkt im Sinne der Bevölkerung sei. Gemeinderätin Gabriele Schinderlarz konnte die Gegenargumente der Räte nachvollziehen, doch die Bürger freuten sich schon auf eine Drogerie in Westhausen. Gemeinderat Franz Fischer fragte sich, ob man sich überhaupt in den freien Markt einmischen solle. Bei drei Gegenstimmen erteilte das Gremium sein Einvernehmen zu dem Baugesuch.
Zum Neubau einer landwirtschaftlichen Kleinbiogasanlage in Westhausen lag vom Landratsamt keine Stellungnahme vor. Das Baugrundstück befindet sich in der Schutzzone III des im Verfahren befindlichen Wasserschutzgebietes „Werth 1 und 2“des Gemeindeverwaltungsund Wasserversorgungsverbandes (GVWV) Kapfenburg. Des Weiteren liegt das Bauvorhaben innerhalb des Überschwemmungsgebietes des Reichenbachs. Die Kleinbiogasanlage sollte mit Gülle betrieben werden und war laut Lageplan mit Dämmen umschlossen, um den Wasserschutz zu gewährleisten.
Es folgte eine ausgiebige Diskussion und eine reichliche Abwägung im Gemeinderat. Die Befürworter argumentierten, dass der Kleinanlage nur Gülle zugeführt würde, was keinen Verkehr wie bei maisbetriebenen Anlagen verursache. Deshalb sei sie ökologisch als gut zu bewerten. Gegner stellten bei ihrer Abwägung jedoch den Wasserschutz als Gemeinwohl in den Vordergrund. Wasser sei ein Allgemeingut, das vor einer eventuellen Havarie geschützt werden muss. Der Gemeinderat sprach sich bei vier Befürwortern gegen das Bauvorhaben aus. Der Gemeinderat hat Markus
Knoblauch zu seiner Wahl zum Bürgermeister Westhausen nochmals gratuliert. Bürgermeister Herbert Witzany deutete die große Resonanz der Bürger in der Turnhalle bei der Verkündung des Wahlergebnisses als gewaltige Zustimmung der Bevölkerung. Die Amtszeit des neuen Bürgermeisters beginnt am 15. Februar 2018. Die Bekanntgabe wurde im Gemeinderat mit Beifall entgegengenommen.