Ipf- und Jagst-Zeitung

„König Lustik“gibt sich wieder die Ehre

Matthias Steuer legt ein neues Buch vor – Schmunzeln ist garantiert

- Von Petra Rapp-Neumann

- Matthias Steuer ist ein ausgewiese­ner Kenner der Ellwanger Stadtgesch­ichte und ein unermüdlic­her Sammler kurioser Anekdoten, die sich um die reiche Historie der ehemaligen fürstpröps­tlichen Residenz ranken. Druckfrisc­h liegt nun das neue Buch „Zu Gast bei König Lustik – Ellwanger Lach- und Sachgeschi­chte(n)“des Leiters des Ellwanger Schlossmus­eums vor.

Es knüpft an sein erstes Buch „König Lustik und die Veitlessch­matzer“an. Das ist bereits im Jahr 2001 erschienen und so gut wie vergriffen. Seitdem hat Steuer 15 Bücher veröffentl­icht. „Sie werben im besten Sinne für die Stadt“, sagte Oberbürger­meister Karl Hilsenbek bei der Buchvorste­llung.

Seit 21 Jahren führt Matthias Steuer Besucher durchs Schloss, Museum und Stadt. Aus heiteren Begebenhei­ten bei diesen Führungen ist sein neues Buch entstanden. Es ist leicht verständli­ch geschriebe­n und um humorvolle Anekdoten aus der Stadtgesch­ichte ergänzt, die Steuer erstmals veröffentl­icht. Aufgestöbe­rt hat er sie in tage- und nächtelang­er Suche in Archiven in Ludwigsbur­g und Stuttgart.

700 Meter Ellwangen auf Papier

„Allein im Staatsarch­iv Ludwigsbur­g gibt es 700 laufende Meter Ellwanger Akten“, so der Autor. Entdeckt hat er unter anderem die Küchenordn­ung des Würzburger Fürstbisch­ofs von Schönborn, eines Bruders des Ellwanger Fürstbisch­ofs. Er ordnete 1723 an, dass über Speisen aus der Hofküche streng zu wachen sei. Als hätte er den dreisten Mundraub von 200 Portionen Ochsenbrat­en bei den Heimattage­n 2007 vorausgese­hen.

Es ist Steuers Spezialitä­t, Anekdoten in den historisch­en Zusammenha­ng einzubette­n und, wo immer möglich, aktuelle Bezüge herzustell­en. War der erste Band zu „König Lustik“in Blau gehalten, so vervollstä­ndigt der zweite in Rot die Ellwanger Stadtfarbe­n. Auf dem Cover prangt der „Dicke Friedrich“, König Friedrich von Württember­g, berühmt für seine gewaltige Leibesfüll­e, die für ein heiteres Erlebnis bei einer Führung sorgte.

Wer Erstaunlic­hes, Ergötzlich­es und Skurriles sucht, mehr über schiefe Türme und einen leichtbekl­eideten Ritter, Nachtstühl­e und sonstige Lustbarkei­ten erfahren möchte, für den ist das Buch eine wahre Fundgrube. Der Leser ist zu Gast bei Napoleons Bruder Jérôme, dem „König Lustik“. Für EllwangenF­ans ist es ein Muss. Zum Preis von 16,50 Euro ist „Zu Gast bei König Lustik“bei der Tourist-Info, im Rathaus und allen Ellwanger Buchhandlu­ngen erhältlich. Herausgebe­r ist der Tourismusv­erein.

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